Rückkehr mit Salzburg

Max Wöber: „Meine Freunde bei Rapid verstehen es“

Fußball National
24.09.2019 07:09

Max Wöber war immer ein Grüner, im Sommer sogar noch als „Fan“ im Cup-Finale dabei und brachte dem Klub über acht Millionen Euro an Ablöse - morgen kehrt er im Schlager als Gegner mit Salzburg zurück.

Rapid spürte die Doppelbelastung in den letzten Jahren – wie geht es euch?
Bislang lief alles sehr gut. Aber es steckt viel Arbeit dahinter, dass es teilweise so leicht ausschaut. Es wird immer wieder Partien geben in denen wir Charakter zeigen müssen. Das haben wir auch gegen den LASK getan.

Besteht die Chance oder Gefahr, dass ihr einmal lockerer in eine Partie geht?
Ich kann es mir nicht vorstellen. Wir haben 25 hungrige Spieler. Egal, wer spielt, wir verlieren nicht an Qualität. Wenn einer im Training nicht Gas gibt, steht er nicht am Platz. Aber das gilt für alles im Leben. Nur der Tüchtige kommt weiter.

Apropos Weiterkommen – was passiert morgen?
Es wird hitzig, Aber letztlich liegt es an uns.

Du hast noch im Mai Rapid als „Fan“ beim Cup-Finale gegen Salzburg unterstützt – jetzt kommst du als Gegner. Wie fühlt sich das an?
Ungewohnt. Aber ich werde im Spiel dennoch nicht zurückziehen. Bei einem Tor aber auch nicht jubeln.

Es gibt das Gerücht, dass du vor deiner Unterschrift in Salzburg darum gebeten hast, nicht gegen Rapid spielen zu müssen.
Wie soll das funktionieren? Dann verliere ich mein Standing in der Mannschaft, lasse ich mein Team im Stich. Das geht nicht.

Was glaubst du, wird dich in Hütteldorf erwarten?
Wahrscheinlich viel negative Energie. Ich kann es nicht beeinflussen, egal, was ich jetzt sage. Viele verstehen meinen Schritt nicht.

Erkläre ihn nochmals.
Sevilla hatte mir meine Perspektiven aufgezeigt, das war mir zu wenig. Ich wäre oft nicht einmal im Kader gewesen, hatte keine faire Chance mehr. Das macht keinen Fußballer glücklich.

Aber warum Salzburg, nicht etwa Deutschland?
Gladbach und Hoffenheim standen in den Medien, aber da sind wir bei den Verhandlungen nicht weiter gekommen. Die Ablöse war ihnen zu hoch. Salzburg war die einzig echte Option. Und die Gespräche haben mich überzeugt, die Idee dahinter hat mich beeindruckt.

Ohne Zweifel wegen deiner Rapid-Nähe?
Natürlich war es emotional schwierig, musste ich genau überlegen. Ich hab sogar mit einigen Freunden gesprochen. Auch bei Rapid. Sie waren nicht happy, aber meine Freunde verstehen es.

Warum?
Weil es eine sportliche Entscheidung war, für meine Karriere wichtig war. Es ist noch immer ein Beruf, auch wenn viel Liebe dabei ist.

Hast du als Wiener die Salzburger DNA schon in dir?
Ja, die Mentalität hatte ich schon immer. Das Pressen, schnelles Umschalten. Bei uns wird 90 Minuten wie verrückt gearbeitet, da brauchst du viel Mentalität, um das durchzudrücken.

Mentalität, die andere Teams nicht haben?
Das weiß ich nicht.

Aber Rapid kennst du?
Ich weiß, dass dort jeder zu 100 Prozent Gas gibt.

Wenn dich Dibon, einer deiner Rapid-Freunde, fragt, wie man Haaland stoppt – was rätst du ihm?
(lacht): Das ist sehr, sehr schwierig. Da habe ich im Training auch noch kein Rezept gefunden.

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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