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24.09.2019 06:02

Studie bestätigt:

Wohnen frisst zu viel vom Lohn

  • Abgefragt: Leistbares Wohnen in Österreich
    Abgefragt: Leistbares Wohnen in Österreich
    (Bild: "Krone"-Grafik, krone.at-Grafik)

Die Hälfte der Österreicher hält Wohnen für nicht mehr leistbar - und dieses Gefühl bestätigen die Zahlen: Seit 2008 sind die Häuserpreise dreimal, die Mietpreise doppelt so stark gestiegen wie die Einkommen.

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Fast das halbe Einkommen geht in manchen Regionen für das Wohnen drauf, zeigen aktuelle Zahlen. 53 Prozent der Österreicher halten Wohnen laut einer Studie der Erste Bank für nicht mehr leistbar. In gut zehn Jahren wird das Zuhause, ob gemietet oder gekauft, gar nicht mehr finanzierbar sein, sagen drei Viertel der Befragten.

Noch dramatischer ist die Situation, blickt man auf unsere große „Krone“-Umfrage unter 1500 Österreichern: 85 Prozent sind der Meinung, dass die Ausgaben für das Wohnen für die Menschen in unserem Land zu hoch geworden sind. Das macht leistbares Wohnen zur zweitgrößten Sorge der Österreicher, gleich nach einer gerechten Entlohnung.

  • (Bild: adobe stockfotos)

Wer in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern lebt, nimmt das noch stärker wahr - dort fürchten neun von zehn, dass die Wohnkosten den Großteil des Einkommens fressen. Am Land, dort wo Grundstücke meist deutlich billiger zu kaufen sind als in der Stadt, sind es noch immer acht von zehn. Das Gefühl kommt nicht von ungefähr, sondern wird von der Statistik bestätigt. Sprach man früher von 30 Prozent des Einkommens, die in die Wohnkosten flossen, so geht sich das heute oft nicht mehr aus.

  • (Bild: ©nmann77 - stock.adobe.com)

Ein Grund dafür ist, so Experten, dass jährlich 7000 geförderte Wohnungen fehlen. Wer am Privatmarkt mietet, hat es immer öfter mit befristeten Verträgen zu tun. Ihr Anteil wuchs zwischen 2008 und 2018 von 30 auf knapp 46 Prozent. Mit ihnen setzen Eigentümer Mietsteigerungen durch. In großen Städten - allen voran Wien - macht der Zuzug die Wohnungsnot noch größer. Dort helfen auch günstige Zinsen nicht, um sich mittels Kredit selbst Wohnraum zu schaffen: Denn während im Österreichschnitt 48 Prozent im Eigentum wohnen, sind es in Wien nur 22 Prozent.

  • (Bild: Agenda Austria, Statistik Austria)

Selbst dort, wo es ausreichend Bauland oder genügend Eigentumswohnungen gibt, ist der Kauf vor allem für Junge nur selten eine Alternative: Für einen Kredit braucht man zwischen 15 und 20 Prozent Eigenkapital. 2018 lag der durchschnittliche Preis eines gekauften Einfamilienhauses bei 236.898 Euro - macht 35.000 bis 47.000 Euro, die die Bank als Sicherheit verlangt. So viel anzusparen schaffen viele Österreicher nicht - in unserer „Krone“- Umfrage sagen sieben von zehn, dass viele, die Vollzeit arbeiten, von ihrem Lohn nicht mehr leben können. Geschweige denn etwas ansparen.

Faktencheck:

  • Ob Mieten oder Kaufen: Wohnen wird immer teurer
    Zwischen 2014 und 2018 stiegen die Mieten um durchschnittlich 13,2 Prozent. Die Kaufpreise von Häusern und Wohnungen stiegen im selben Zeitraum noch stärker als die Mietkosten, und zwar um 25,5 Prozent. Das teuerste Bundesland ist Wien mit einem mittleren Kaufpreis von 4170 Euro pro Quadratmeter.
  • Wo wenig Platz ist, steigt der Preis am stärksten an
    In Vorarlberg stiegen die Häuserpreise im Vergleich zum Vorjahr am stärksten an (plus 16,2 Prozent), gefolgt von Wien (plus 10,8 Prozent) und der Steiermark (plus 7,7 Prozent). In Kärnten wurden Häuser hingegen billiger. Bei den Wohnungen gab es das größte Plus in Salzburg (plus 10,1 Prozent), es folgten Tirol (plus 9,5 Prozent) und Vorarlberg (plus 9,0 Prozent).

  • 1,8 Räume für jeden Österreicher
    Der durchschnittliche Haushalt hat laut Statistik Austria rund 100 Quadratmeter. Die durchschnittliche Wohnraumanzahl (inklusive Küchen ab vier Quadratmetern) liegt bei vier Räumen pro Wohnung bzw. 1,8 Räumen pro Person.

  • Acht Euro kostet der Quadratmeter
    Für Miete und Betriebskosten zahlten die Österreicher im ersten Quartal 2019 pro Monat acht Euro auf den Quadratmeter. Das macht 528,8 Euro pro Hauptmietwohnung - ein Plus von 19 Euro im Vergleich zum ersten Quartal 2018.
  • Was Österreich wirklich bewegt, wollte die „Krone“ wenige Wochen vor der Nationalratswahl wissen - und wie die Spitzenpolitik gedenkt, den wichtigsten Anliegen der Bevölkerung zu begegnen.
    Was Österreich wirklich bewegt, wollte die „Krone“ wenige Wochen vor der Nationalratswahl wissen - und wie die Spitzenpolitik gedenkt, den wichtigsten Anliegen der Bevölkerung zu begegnen.
    (Bild: krone.at-Grafik)

„Krone“-Serie zur Wahl - Teil 9 von 12: „Was bewegt unser Land wirklich?“, hat die „Krone“ gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Integral gefragt. 1500 Menschen über 14 Jahre aus allen Bundesländern haben in der repräsentativen Studie geantwortet. In den Tagen bis zur Wahl präsentieren und analysieren wir täglich die Themen, die Österreich bewegen. Von sozialer Gerechtigkeit über Sicherheit und Migration bis hin zu Arbeitswelt und Klimawandel ist von allem etwas dabei. Außerdem konfrontieren wir die Spitzenkandidaten der Parteien mit den Ergebnissen und fragen sie nach ihren Lösungen. Im neunten Teil geht es um das Thema Wohnen.

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Theresa Spari, Kronen Zeitung/krone.at

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