Leichtathletik-WM

Dieses rot-weiß-rote Team geht auf Medaillenjagd

Sport-Mix
23.09.2019 12:51

Noch nie hat Österreich ein so starkes Team bei einer Leichtathletik-WM gehabt wie heuer in Doha! Mit Diskuswurf-Rekordler Lukas Weißhaidinger sowie den Siebenkämpferinnen Ivona Dadic und Verena Preiner weist Rot-Weiß-Rot bei den Titelkämpfen in Katar (27. September bis 6. Oktober) gleich drei Medaillenhoffnungen auf. Das Trio kann Geschichte schreiben! Seit den Titelkämpfen in Helsinki 1983 hat es bisher nur zweimal Edelmetall für Österreich gegeben. Dadic: „Vielleicht sind es nach dieser WM ein paar Medaillen mehr!“

Nur Sigrid Kirchmann im Hochsprung in Stuttgart 1993 (Bronze) und Steffi Graf über 800 m in Edmonton 2001 (Silber) haben bisher für Österreichs Leichtathletik bei einer WM Edelmetall geholt. Damit kann Lukas Weißhaidinger sogar besondere Geschichte schreiben und die erste Männer-Medaille bei einer WM für uns holen. Der EM-Dritte geht als Dritter der Weltrangliste an den Start, die Chance auf Edelmetall ist also verdammt hoch - wie seine ganz Saison schon gezeigt hat. Zuletzt war er Zweiter beim Finale der Diamond League in Brüssel und sogar Triumphator beim „Match“ Europa gegen die USA in Minsk. „Ich weiß um meine Chance - und kann mit dem Druck leben. Die letzte Vorbereitung war perfekt. Ich habe viel Energie, bin in Super-Form.“

Weißhaidinger will Österreich in einem „Super-Licht“ in Doha vertreten. Heuer war er dort schon Zweiter bei der Diamond League, kennt das Stadion und den Diskus-Ring gut. Vorteile, die er nutzen kann. „Aber erstmal muss ich die Qualifikation am Samstag überstehen, das ist auch immer ein wenig Glückssache. Da sind schon Große hängen geblieben. Aber dann Feuer frei im Finale.“ Das steigt am nächsten Montag. Klare Favoriten auf Gold und Silber sind dort Daniel Stahl (Sd/heuer 71,86 m) und Frederick Dacres (Kuba/70,78 m). Dahinter aber kommt schon Weißhaidinger mit 68,14 m. „Fünf bis sechs Athleten haben eine Chance auf Bronze“, sagte Luki, der das Feld dieser Kandidaten anführt.

Ähnlich die Situation im Siebenkampf. Dort sind Nafi Thiam (Bel/heuer 6819) und Katarina Johnson-Thompson (Gb/6813) für Gold und Silber quasi gesetzt. Aber mit Verena Preiner (heuer Rekord mit 6591) und Ivona Dadic (6461) hat Österreich hier gleich zwei große Hoffnungen im Bewerb. Dadic-Trainer Philipp Unfried traut Ivi 6650 Punkte zu, was für eine Medaille reichen müsste. Dadic weiß: „Ich bin in den letzten Jahren immer genau zum Saisonhöhepunkt in Topform gewesen. Ich kann am Tag X meine Form abrufen. Jetzt ruhe ich mich noch ein paar Tage aus - und dann gebe ich Gas.“

Zusätzlichen Anreiz ist für dieses Trio das neue Prämiensystem des ÖLV. Für Gold gibt es 75.000, für Silber 50.000 und für Bronze 25.000 Euro. Damit sind diese Prämien sogar höher als jene, die der Weltverband ausschüttet - 60.000, 30.000 und 20.000 Dollar für die Medaillengewinner. In Summe also ist Edelmetall für Österreichs Leichtathleten in Doha extrem hoch dotiert.

„Hatte schon mit Saison abgeschlossen“
Nicht an Medaillen denken können die drei weiteren WM-Starter. Lemawork Ketema (Marathon), Beate Schrott (100 m Hürden) und Victoria Hudson (Speer) wollen sich aber natürlich achtbar aus der Affäre ziehen. Vor allem Schrott und Hudson, die in der letzten Woche durch Himmel und Hölle gegangen sind. Erst hatte der Weltverband ihren Start abgelehnt, dann kurzfristig doch zugelassen. „Ich hatte schon mit der Saison abgeschlossen, das waren schon schlimmste Gefühle“, meint Beate Schrott, die bei den beiden vergangenen Weltmeisterschaften jeweils im Semifinale war.

Österreichs Team für die Leichtathletik-WM in Doha (27. September bis 6. Oktober): Männer: Marathon: Lemawork Ketema; Diskus: Lukas Weißhaidinger; Frauen: 100 m Hürden: Beate Schrott; Speerwurf: Victoria Hudson; Siebenkampf: Ivona Dadic, Verena Preiner.

Olaf Brockmann

krone Sport
krone Sport
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele