Familie

Elternsein und Beruf müssen vereinbar sein!

Österreich
22.09.2019 06:00

Familien gehören gefördert - da sind sich die Österreicher einig. Auch jene, die selbst keine Kinder haben. Für die Politik gibt es deshalb einen klaren Auftrag: Beruf und Elternsein müssen vereinbar, die Infrastruktur dafür vorhanden sein.

Sonntag ist Familientag. Jener Tag, an dem sich die Österreicher bewusst Zeit für ihre Liebsten nehmen. Ganz gleich, ob Patchworkfamilie, Alleinerzieherin oder traditioneller Familienverband: Auch wenn sich die Konstellationen in unserer Gesellschaft im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ein wenig verändert haben, so wird der Familie nach wie vor eine große Bedeutung zugemessen. Mehr als ein Viertel aller Mehrpersonenhaushalte im Land umfasst Paare mit Kindern.

Spagat zwischen Arbeit und Familie
Zeit mit den Liebsten ist wohl etwas, das – gerade in Zeiten eines Wahlkampfs – auch für Politiker ein heiliges Gut ist. Immerhin gaben vier Kandidaten im Zuge unseres „Krone“-Fragebogens an, sich die Wochenenden für die Familie freizuhalten. Dabei muss nicht nur Spitzenpolitikern der Spagat zwischen Arbeit und Familie gelingen: Im Jahr 2018 nahmen 91,7 Prozent der Männer und 67,1 Prozent der Frauen zwischen 15 und 64 mit betreuungspflichtigen Kindern unter 15 Jahren aktiv am Arbeitsmarkt teil.

Teilzeit wird für viele Mütter zur Falle
Bei Müttern geht der Trend ganz klar zur Teilzeit. Nicht ohne Konsequenzen: Innerhalb von zehn Jahren nach der Geburt des ersten Kindes verlieren Frauen in Österreich nach wie vor 51 Prozent jenes Gehalts, das sie vor der Schwangerschaft verdient haben. Alleinerzieherinnen leben zudem oft am Existenzminimum, viele gelten als extrem armutsgefährdet. 47 Prozent der Ein-Eltern-Haushalte fallen nach der Statistik Austria in diese Risikogruppe. Ein durchschnittliches Kindertagesheim hat 21,8 Betriebstage pro Jahr geschlossen - in jener Zeit suchen Eltern oft händeringend nach Lösungen und Alternativen.

Wie wichtig das Thema Familie und Beruf für die Österreicher ist, zeigt unsere aktuelle "Krone-Umfrage: Acht von zehn Personen befürworten, dass mehr Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf getroffen werden - inklusive mehr finanzieller Zuwendungen. Das sehen übrigens nicht nur Menschen mit Kindern so, sondern auch jene ohne.

Faktencheck:

  • Die meisten Österreicher leben zu zweit im Haushalt
    Die häufigste Wohnform in Österreich ist jene zu zweit. 27 Prozent leben so, jeweils um die 20 Prozent zu dritt oder zu viert. Erst dann kommen die Einzelhaushalte mit 16 Prozent der Bevölkerung. Jeder zehnte Österreicher lebt in einem Fünf-Personen- Haushalt, jeder zwanzigste zu sechst oder mehr. Die durchschnittliche Haushaltsgröße sind 2,22 Personen
  • Klassische Familie: Vater, Mutter und Kind
    2,4 Millionen Familien gibt es in Österreich, 1,7 Millionen davon bestehen aus Ehepaaren mit Kindern. Weiters gibt es 400.000 unverheiratete Paare mit Kindern. Bei den Alleinerziehern sind die Frauen mit 257.000 klar in der Mehrzahl - mehr als fünfmal so viele wie alleinerziehende Väter (48.000).
  • Neun von zehn Vätern gehen arbeiten
    In vielen Haushalten ist nach wie vor der Mann der Brötchenverdiener: 91 Prozent der Väter von betreuungspflichtigen Kindern (unter 15 Jahre) gehen laut Statistik Austria arbeiten, bei den Müttern sind es 67 Prozent.
  • 372.000 Kinder sind armutsgefährdet
    1,5 Millionen Österreicher leben unter der Armutsgrenze. Ein Viertel davon - 372.000 in absoluten Zahlen - sind Kinder. Die Armutsschwelle für eine Familie, bestehend aus einem Elternteil und einem Kind, beträgt 1636 Euro im Monat.

„Krone“-Serie zur Wahl - Teil 7 von 12: „Was bewegt unser Land wirklich?, hat die „Krone“ gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Integral gefragt. 1500 Menschen über 14 Jahre aus allen Bundesländern haben in der repräsentativen Studie geantwortet. In den Tagen bis zur Wahl präsentieren und analysieren wir täglich die Themen, die Österreich bewegen. Von sozialer Gerechtigkeit über Sicherheit und Migration bis hin zu Arbeitswelt und Klimawandel ist von allem etwas dabei. Außerdem konfrontieren wir die Spitzenkandidaten der Parteien mit den Ergebnissen und fragen sie nach ihren Lösungen. In Teil sieben beschäftigen wir uns mit der Familie.

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Alexandra Halouska und Theresa Spari, Kronen Zeitung/krone.at

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