Lebensmittelhandel

Wegwerfverbot: Wirtschaftskammer gegen ÖVP-Pläne

Österreich
21.09.2019 13:18

Die Wirtschaftskammer lehnt die Pläne der ÖVP für ein gesetzliches Wegwerfverbot von nicht verkauften Lebensmitteln ab. Die Folgen wären mehr Bürokratie und hohe Kosten, wird betont. Österreich habe ein sehr gut funktionierendes Modell zur Reduktion der anfallenden Abfälle, wozu sich heimische Handelsunternehmen freiwillig verpflichtet hätten, so Handel-Spartenobmann Peter Buchmüller.

Dazu gehöre die Abgabe von Lebensmitteln an soziale Einrichtungen ebenso wie ein verbilligtes Angebot von Brot und Gebäck vom Vortag, die Verringerung des Frischwarenangebots zum Ladenschluss hin oder dass Obst und Gemüse als Güteklasse II vergünstigt angeboten werden. Dazu kämen Produktinnovationen, mit denen Lebensmittel recycelt würden, indem etwa altes Brot und Gebäck bei der Bierherstellung zum Einsatz komme.

So hätten Lebensmittelhandelsunternehmen allein in einem Jahr rund 12.250 Tonnen noch genussfähige Lebensmittel an soziale Einrichtungen weitergeben, eine Verdoppelung des Volumens gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus seien 10.000 Tonnen an nicht verkäuflichen Lebensmitteln als Tierfutter oder zur Futtermittelherstellung verwertet worden, zitiert man das Landwirtschaftsministerium.

Heimische Produkte sollen Vorrang haben
Neben der gesetzlichen Regelung der Entsorgung von alter Ware finden sich im ÖVP-Ökopaket Lenkungsmaßnahmen, damit in den Regalen vorrangig heimisches Fleisch und Frischmilch Vorrang haben. Außerdem sollen auch retournierte Produkte im Onlinehandel wiederverkauft oder an Bedürftige weitergegeben werden.

Auch SPÖ gegen Wegwerfen durch Supermärkte 
Unterstützung bekommt die ÖVP von der SPÖ. Auch sie will Supermärkte verpflichten, nicht mehr benötigte Lebensmittel an soziale Einrichtungen weiterzugeben. In ihrem Aktionsplan sind hier auch Investitionen in die dafür notwendige Infrastruktur, beispielsweise Lager und Kühlräume vorgesehen. Nicht mehr verkaufbare Lebensmittel ungenießbar zu machen, soll verboten werden.

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