So putzt man richtig

Endlich gesunde, strahlend weiße Zähne!

Leben
25.09.2019 07:00

Nicht nur am Tag der Zahngesundheit am 25. September ist es wichtig zu wissen, wie man seine Zähne so pflegt. Denn eins ist sicher: Sie wachsen nicht nach! Sportzahnmedizinerin Neda Rahimian gibt Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen zum Thema Zahnpflege.

Sollte man nach jedem Essen sofort die Zähne putzen?
Dr. Neda Rahimian: Nein! Bitte warten Sie mindestens 30 Minuten, besser eine Stunde, um nach dem Essen die Zähne zu putzen. Denn sonst schaden Sie Ihrem Gebiss unter Umständen mehr, als Sie ihm Gutes tun. Das gilt insbesondere für gesundheitsbewusste Menschen, die sich gern von Smoothies und Salaten (wahlweise mit Zitronendressing) ernähren. Das Vitamin C hat im Körper eine ganz hervorragende und wichtige Wirkung für Immunsystem und Stoffwechsel. Im Mund allerdings knabbert die Säure erst einmal die Zähne an. Sie löst die härtenden Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz, sodass er verletzlich wird und leichter abgerieben werden kann.

Reicht zweimal am Tag drei Minuten Zähneputzen?
Es kommt auf die Putztechnik an. Wenn es morgens schnell gehen muss, ist eine Dauer von drei Minuten vertretbar. Dieser Zeitraum reicht allerdings nicht, um Ihr Gebiss gründlich mit Zahnbürste, Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten optimal zu pflegen. Zumindest abends sollte Zeit für eine gründliche und ausführliche Mundhygiene geschaffen werden, bei der die Zähne von allen Seiten gereinigt werden und die Plaque möglichst vollständig entfernt wird. Das kann unter Umständen zehn Minuten dauern, aber es lohnt sich. Abends schläft nämlich unser Schutzmedium, der Speichel, sodass alle Störenfriede vorher beseitigt sein sollten.

Welche ist die richtige Zahnpasta?
Weil Zahnpasta als kosmetisches Produkt gilt und nicht als Arzneimittel, dürfen maximal 0,15 Prozent Fluoridionen zur Stärkung des Zahnschmelzes enthalten sein. Zusätzlich befinden sich in der Zahnpasta je nach Zusammensetzung 15 bis 55 Prozent Abrasivstoffe (Putzkörper), die das Entfernen der Plaque beim Putzen erleichtern sollen. Die Abrasivität bestimmt man anhand des Abriebs. Der so ermittelte Wert wird als RDA bezeichnet und ist eine Abkürzung für Relative Dentin Abrasion. Gelegentlich wird hierfür auch der Wert REA verwendet: Relative Enamel Abrasion. Je höher diese beiden Werte, desto höher ist der Abrieb, den die Zahnpasta an der Zahnoberfläche verursacht. Bleiben Sie bei der Wahl der Zahnpasta unter einem RDA-Wert von 60. Zu hohe RDA-Werte zerstören den Schmelz und fügen Ihrer Gesundheit somit Schaden zu. Achten Sie ergänzend auf die richtige Putztechnik und die richtige Zahnbürste, um Zähne und Zahnfleisch zu schonen.

Kann ich, wenn ich Zahnseide benutze, auf die Zwischenraumbürste verzichten?
Das hängt ganz von der Größe Ihrer Zahnzwischenräume ab. Lassen Sie sich dazu bei der nächsten professionellen Zahnreinigung beraten. Ihre Zahnzwischenräume sind nämlich unterschiedlich groß. Eventuell wird es Zwischenräume geben, in die nur Zahnseide passt. Zähne haben jedoch eine Blumentopfform und werden in Richtung der Wurzel schmaler. Deshalb gibt es in manchen Zwischenräumen etwas mehr Platz. Dort würden Sie mit der Zahnseide die liegen gebliebene Plaque zwar in kleine Stücke teilen, aber nicht herausheben können. Daher empfehle ich Ihnen, zusätzlich zur Verwendung der Zahnseide für diese Bereiche auch eine angepasste Zwischenraumbürste zu verwenden. Zahnseide und Zwischenraumbürste ergänzen einander, aber ersetzen einander nicht.

Hellt Weißzahnpasta wirklich die Zähne auf?
Machen Sie einen großen Bogen um sogenannte „Whitening“-Zahnpasten. Diese Zahnpasten haben hohe abrasive Werte. Das bedeutet, dass sie mit Schleifkörpern den Zahnschmelz nach und nach herunterschmirgeln. Erst haben Sie viele mikroskopisch kleine Kratzer im Schmelz, irgendwann breiten sich diese immer schneller aus. In meiner Praxis habe ich erlebt, dass gesundheits- und schönheitsbewusste Frauen mit ganz gelben Zähnen hereinkamen - weil sie mit Weißzahnpasta ihren Schmelz bis hin zum gelben Dentin weggeschrubbt hatten. Das Dentin verfärbt sich bei Kontakt mit Nahrungsmitteln übrigens besonders schnell, und die Zähne werden in diesem Stadium zudem sehr schmerzempfindlich. Schlimmstenfalls muss dann alles überkront werden, damit die betroffene Person wieder schmerzfrei essen kann.

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(Bild: kmm)



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