SPÖ-Vorwurf dementiert

Fieber-Streit: VP-Sprecher legt Telefondaten offen

Österreich
20.09.2019 07:05

Das Rätsel, wer die Medien über Norbert Hofers Fieberschub bei den ORF-Wahlduellen informiert hat, geht in die nächste Runde. Beim Gruppenfoto will SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gehört haben, wie ÖVP-Chef Sebastian Kurz seinem Sprecher den Auftrag erteilt habe, dieser solle den Gesundheitszustand des FPÖ-Chefs der Presse stecken. Nun legte Johannes Frischmann, der Sprecher von Kurz, seine Telefondaten offen, um sich und seinen Chef zu entlasten. Diese enthüllen: Er hat während der fraglichen Zeit nur die Nummer eines Parteikollegen gewählt. 

Kurz wies den Vorwurf Rendi-Wagners als „absurd“ zurück. Auch Frischmann wollte das nicht auf sich sitzen lassen und gab nun die Aufstellung seines Einzelgesprächsnachweises vom 11. September an Medien weiter. Von 19.41 Uhr, als Kurz beim ORF eintraf, bis zum Ende des Duells von Kurz mit dem grünen Spitzenkandidaten Werner Kogler scheint nur ein Anruf auf: zu einer ÖVP-internen Nummer. Über den Gesundheitszustand des FPÖ-Chefs erfuhr Kurz laut Frischmann erst kurz danach durch Hofer selbst.

ÖVP-Sprecher: Bis zu FPÖ-Posting niemanden informiert
Hofers Pressesprecher Volker Höferl hatte die Öffentlichkeit an dem Abend um 20:28 Uhr via Twitter über den Fieberschub des freiheitlichen Spitzenkandidaten informiert. Frischmann: „Ich habe zu keinem Zeitpunkt an diesem Abend von Sebastian Kurz den Auftrag erhalten, die Medien darüber zu informieren, dass Norbert Hofer Fieber hätte. Ich habe auch kein Medium und keinen Medienmitarbeiter bis zu der vom Pressesprecher von Hofer selbst vorgenommenen Veröffentlichung darüber informiert.“

SPÖ-Chefin kritisierte Kurz als „unanständig und unmenschlich“
Die Attacke Rendi-Wagners gegen Kurz im jüngsten ORF-Duell sorgte danach für einigen Gesprächsstoff. Die SPÖ-Chefin hatte erklärt, einen entsprechenden Auftrag von Kurz an seinen Sprecher selbst gehört zu haben. Kurz‘ Verhalten sei „unanständig und unmenschlich“ und zeige die „zwei Gesichter“ des Ex-Kanzlers, so Rendi-Wagner. Kurz bezeichnete die Anschuldigungen als „absurd“ und meinte, dass diese sogar manche Verschwörungstheorien der FPÖ toppen würden.

Spannung vor der „Krone“-Elefantenrunde
Politikexperten interpretierten den Vorstoß Rendi-Wagners als letzten SPÖ-Versuch, doch noch Dynamik in die relativ stabilen Umfrageergebnisse zu bringen, laut denen die ÖVP weit vor der SPÖ liegt. Zugleich sahen Politbeobachter die Chancen auf eine mögliche ÖVP-SPÖ-Koalition durch die persönlich gehaltene Auseinandersetzung von Kurz und Rendi-Wagner schwinden. Heute Abend treffen die Spitzenkandidaten der großen Parteien in der
„Krone“-Elefantenrunde zusammen - hoffentlich bei bester Gesundheit. 

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