Edt bei Lambach:

Nach Sprung aus Zug tauchten 60 „Illegale“ unter

Oberösterreich
20.09.2019 07:00

Vor neun Tagen sprangen 41 illegale Einwanderer in Edt bei Lambach aus einem Güterzug. Mittlerweile stellte sich heraus, dass wahrscheinlich fast 100 Migranten in dem Zug waren. Der Rest ist untergetaucht. Generell steigen die Flüchtlingszahlen an, in Oberösterreich wurden in drei Monaten 353 Personen erwischt.

„Der Güterzug war 1,3 Kilometer lang, hat überall nur kurz angehalten. Die Schlepper haben in den Stahlwaggon, in dem die 41 aufgegriffenen Flüchtlinge saßen, ein Loch hineingeschnitten - sie wussten genau, wo die Ladung gelagert war. Deswegen gehen wir von einer klassischen Schlepperorganisation aus“, sagt Brigadier Gerald Tatzgern, Leiter des Büros für Menschenhandel und Schlepperei im Bundeskriminalamt (BKA).

Migranten zahlten 1500 Euro pro Zugfahrt
Die BKA-Ermittler gehen davon aus, dass sich fast 100 illegale Einwanderer im Güterzug befunden haben dürften. Die Migranten zahlten für die Fahrt von Serbien hinaus 1500 Euro pro Nase. Inzwischen stellte sich heraus, dass 13 davon bereits in Ungarn „abgeladen“ wurden. Wo der Rest ist, weiß derzeit niemand.

Mehr Aufgriffe
Tatsächlich steigt die Zahl der Aufgriffe. So wurden laut Polizei in den vergangenen drei Monaten in Oberösterreich 353 Personen aufgegriffen. Davon waren 73 Geschleppte, 154 bei uns illegal aufhältige Menschen und 126 illegale eingereiste Ausländer. Auch fünf Schlepper wurden seit 16. Juli in Oberösterreich erwischt, so Vincenz Kriegs-Au vom Innenministerium.

Keine Wiederholung von 2015
Die Behörden erwarten zwar keine Wiederholung der Flüchtlingskrise von 2015 - aber sie rechnen, dass vermehrt Einwanderer auftauchen werden, so Tatzgern: „Die Balkanroute ist wieder sehr modern. Aber die Balkanstaaten haben aus der Krise gelernt. Wir gehen davon aus, dass sich nicht mehr ein paar Tausend Leute auf einmal in Bewegung setzen können.“ Nach wie vor wollen alle nach „Germany“ - und Oberösterreich liegt da eben auf der Hauptroute.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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