2018 in Innsbruck

Drogentherapien für Insassen kosteten 76.000 Euro

Tirol
15.09.2019 08:00

So manch ein Krimineller, der in der Justizanstalt Innsbruck eine Haftstrafe absitzen muss, wurde wegen des Dealens mit Drogen eingebuchtet. Einige von diesen Gaunern sind selbst drogenabhängig, im „Ziegelstadl“ gibt es daher Drogenersatztherapien. 2018 lagen die Kosten für diese Behandlungen dort bei mehr als 76.000 Euro.

Im Teufelskreis der Drogensucht befinden sich viele Inhaftierte der Justizanstalt Innsbruck. Die meisten von ihnen sind bereits abhängig von diversen Suchtmitteln, bevor sie hinter Gitter kommen. Und eine Abhängigkeit verschwindet eben nicht einfach so, weil man sich hinter Gitter befindet. Sie bleibt bestehen und setzt den Betroffenen ordentlich zu. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass diese Drogensucht im „Ziegelstadl“ nicht einfach so ignoriert werden kann.

Justizminister gibt Einblicke
Ein Zugang zu „richtigen“ Drogen ist – zumindest sollte es in der Praxis stets so sein – nicht möglich. Daher werden betroffene Häftlinge in Form von so genannten Drogenersatztherapien betreut. Wie das aussieht, schildert Justizminister Clemens Jabloner in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung an die steirische FPÖ.

Viele Maßnahmen, um Konsum zu unterbinden
„Die wichtigsten Maßnahmen zur Unterbindung des Drogenkonsums sind die Integration der Insassen in ein Beschäftigungsverhältnis, das Anbieten von Freizeitangeboten und Aktivitäten, gruppentherapeutische Angebote sowie Betreuungs- und Behandlungskontakte zu diversen Fachdiensten“, heißt es in seiner Antwort. Um Inhaftierten die Entwöhnung zu erleichtern, finden Betreuungs- und Behandlungskontakte zu den Fachdiensten statt. Weiters gibt es psychotherapeutische Angebote im Einzel- und Gruppensetting sowie medikamentöse Begleitungen durch den ärztlichen Dienst. „Und ferner werden Substitutionsbehandlungen (Drogenersatzbehandlungen) angeboten und medizinisch begleitet “, sagt Jabloner.

Medikamente wie etwa Methadon als Therapie
In der Justizanstalt Innsbruck befanden sich – bei einem Durchschnitt von rund 500 Insassen – mit Stand 1. April 2016 insgesamt 52 Häftlinge in solchen Therapien. Mit Stand 1. April 2017 waren es 52, wiederum ein Jahr später waren es 53 und mit Stand 1. April 2019 wurden 28 Inhaftierte betreut sowie therapiert. Den Insassen wurden dabei laut Angaben der Anfragebeantwortung etwa Methadon, L-Polamidon, Substitol, Subutex, Compensan und Codidol verschrieben.

„Zieglstadl“ auf Platz 4
Um derartige Drogenersatztherapien zu ermöglichen, benötigt es natürlich das nötige (Steuer-)Kleingeld. In 27 Gefängnissen Österreichs - Asten ist erst seit Jänner 2019 eine eigenständige Anstalt und daher noch nicht inkludiert - beliefen sich 2018 die Gesamtkosten auf 982.367,69 Euro. Das Ranking führt dabei Wien-Josefstadt mit insgesamt 106.350,89 Euro an. Auf Platz zwei liegt Stein mit 89.100 Euro, auf Platz drei Wien-Simmering mit 80.984,59 Euro. Der „Ziegelstadl“ reiht sich mit Kosten in der Höhe von 76.244,28 Euro an vierter Stelle ein.

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