Filip Stojkovic

Bad Boy, Partylöwe? Jetzt spricht Rapids Neuer

13.09.2019 06:52

Rapid statt Champions League mit Roter Stern Belgrad - mit Filip Stojkovic ist Sportdirektor Zoran Barisic ein ablösefreier Coup gelungen. Die Politik „half“ unfreiwillig mit. Viermal war er bester Rechtsverteidiger in Serbien.

„Meinst du das ernst? Ich habe noch nie irgendwo Probleme gemacht.“ Kein Verständnis zeigte Filip Stojkovic für die Frage der „Krone“. Warum Rapids neuem Legionär der Ruf eines „schwierigen Charakters“ nach Wien nacheilte, kann sich der 26-Jährige nicht erklären.

„Nach zwei schönen Jahren in Belgrad wollte ich einfach etwas Neues. Das ist kein Schritt zurück für mich“, wählt Stojkovic die üblichen Phrasen. Obwohl sein ablösefreier Wechsel dennoch überraschte. Viermal wurde er zum besten Rechtsverteidiger der serbischen Liga gewählt.

Mit Roter Stern wurde er zweimal Meister, spielte Champions League, wäre auch jetzt wieder in der Königsklasse dabei. Nur hatte er in dieser Saison kein „Leiberl“. Von Disziplinlosigkeiten, zu extrovertierten Partys mit den Fans ist die Rede. Angeblich übertrieben, vieles falsch.

Letztlich soll „nur“ die Politik ihm das Leben in seiner Heimat erschwert haben. Weil sich unter anderem auch der 15-fache Teamspieler weigerte, mit Montenegro gegen den Kosovo anzutreten. Sein Einsatz wäre in Serbien nicht gut angekommen. Unangenehm für alle Beteiligten. Montenegros Verbandschef Dejan Savicevic zeigt Verständnis, schließt seine Rückkehr ins Team nicht aus. Als Wahl-Wiener.

Zoki Barisic, Rapids Sportchef mit Balkan-Wurzeln, kennt die Hintergründe, sagt nur: „Ich habe keine Sekunde gezögert.“ Auch Trainer Kühbauer ist von seinen Qualitäten angetan: „Gutes Spielverständnis, sehr clever, starke Technik.“ Auch wenn nach zwei Wochen ein Urteil zu früh ist. Sonntag könnte er gegen die Admira sein Debüt feiern.

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung