Nach Tod von Arbeiter

„Masten-Drama“ wird nun vor Gericht aufgearbeitet

Tirol
11.09.2019 07:00

Ein tragischer Arbeitsunfall beendete das Leben eines fleißigen jungen Mitarbeiters der Stadtwerke Kufstein. Am Bezirksgericht ging es am Dienstag um mögliche Verfehlungen der Vorgesetzten, die Angehörigen fordern umfassende Aufklärung.

In der Trauer um den Verunglückten waren alle Beteiligten vereint – sowohl die Eltern als Zuseher als auch der Stadtwerke-Betriebsleiter als Angeklagter. Zwei Geschäftsführer waren zusätzlich für die Stadtwerke da, die – ein Novum in Tirol – nach dem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz angeklagt sind. Vorwurf: fahrlässige Tötung.

„Habe auf Gefahr hingewiesen“
Was war passiert? Zwei Monteure wurden 2017 losgeschickt, um in Riedenberg alte Freileitungen abzubauen. „Es ging um die Leitungen und Ständer auf Häusern“, sagt der Betriebsleiter. Bekannt war, dass in einem Feld drei alte Masten stehen, bei denen die Salzimprägnierung ihre Wirkung eingebüßt hatte und bei denen Instabilität absehbar war. „Auf diese Gefahr habe ich in einer Besprechung hingewiesen“, beteuerte der Betriebsleiter. Und stets sei gesagt worden, dass diese Masten erst abgebaut werden, wenn der Bauer das Feld rundherum gemäht hat.

Für weitere Zeugen vertagt
Warum der als sehr engagiert geltende 25-Jährige im Zuge der Abbauarbeiten trotzdem hinaufstieg und samt dem offenbar „morschen“ Mast in den Tod stürzte, wurde über mehrere Stunden erörtert. Arbeitskollegen als Zeugen erinnerten sich nur vage, was am Unglückstag besprochen worden war. Der Zweitbeteiligte muss noch aussagen, ebenso Zeugen von Arbeitsinspektorat und ein Masten-Experte – vertagt.

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