Richterliche Anordnung

Bombendroher wegen Alkoholtherapie enthaftet

Tirol
11.09.2019 09:00

Ein gebürtiger Kärntner (55) setzte Anfang Juli - wie berichtet - eine Bombendrohung ab und lieferte sich im Hochtal Wildschönau in Tirol einen Schusswechsel mit der Polizei, bei dem er zweimal getroffen wurde. Der Verdächtige kam in U-Haft, wurde nun aber enthaftet - um eine stationäre Alkoholtherapie zu machen!

Alles fing mit einem Drohanruf an. In einem Fast-Food-Lokal in der Innsbrucker Altstadt sei eine Bombe platziert, die in absehbarer Zeit hochgehen werde. Weiters behauptete der männliche Anrufer, dass er zwei Geiseln in seiner Gewalt und eine von ihnen durch einen Kopfschuss getötet habe. Spezialisten der Polizei konnten das Handy des Anrufers orten - und zwar in Wildschönau, im Bereich Oberau, knapp 75 Kilometer von Innsbruck entfernt.

Von dort war zuvor ein Notruf abgegeben worden. „Ein Autolenker meldete, dass er einen Anhalter von Oberau nach Niederau mitgenommen habe, der eine Waffe bei sich trug und von einer Bombendrohung erzählte“, erklärte Chefermittler Walter Pupp vom Landeskriminalamt Tirol. Der Fahrer ließ den Mann schließlich nahe der Shell-Tankstelle aussteigen.

Unklar, wo und ab wann die Therapie beginnt
Und genau dort kam es zum Schusswechsel mit der Polizei. Nachdem die Beamten den Mann aufgefordert hatten, die Hände herzuzeigen, zog dieser eine Pistole - eine täuschend echt aussehende Gaspistole - und schoss auf die Polizisten. Diese wiederum feuerten sechs Schüsse ab - der Täter wurde am Oberschenkel sowie am Bauch getroffen und in der Uniklinik operiert.

Beim Verdächtigen handelt es sich um den 55-jährigen Robert D. - ein gebürtiger Kärntner, der schon länger in Wildschönau als Koch tätig und bereits amtsbekannt ist. Auch ein Waffenverbot ist gegen ihn aufrecht. Er wurde schlussendlich in U-Haft gebracht. Doch kürzlich löste Robert D. erneut großes Entsetzen in Wildschönau aus: Einige Bewohner liefen dem 55-Jährigen über den Weg, haben ihn also mit eigenen Augen gesehen. Aber wie kann das sein?

„U-Haft wegen Weisung aufgehoben“
Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, klärt auf: „Die Untersuchungshaft wurde gegen die Weisung einer stationären Alkoholtherapie vom Richter aufgehoben. Doch die Ermittlungen, die nach wie vor noch nicht abgeschlossen sind, werden normal fortgesetzt.“ Wo und ab wann der Verdächtige in Behandlung ist, wollte Mayr nicht verraten.

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