Pressestimmen

Kroatien lacht über das “limitierte ÖFB-Team”

Fußball
20.05.2010 11:17
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Diese Erfahrung muss Österreichs leidgeprüfte Nationalmannschaft wieder einmal machen, nachdem am Mittwoch in Klagenfurt das Testspiel gegen Kroatien mit einer leidenschaftslosen Darbietung 0:1 verloren wurde. Kroatiens Presse schreibt daher zu Recht von "limitierten Österreichern", die den nur mit einer besseren B-Elf angetretenen Gästen in keiner Hinsicht ebenbürtig waren...

Die "Jutarnji list" etwa schreibt: "Österreicher zerbrachen am Treffer von Mate Bilic. Eine notdürftig zusammengestellte Mannschaft war genug, um über ein nicht ebenbürtiges Österreich hinwegzufegen. Nur der gut disponierte Tormann Jürgen Macho bewahrte einen nicht gerade kreativen Gegner vor der Katastrophe." Die "Vecernji list" lobte ebenfalls Macho und blieb etwas diplomatischer: "Mate Bilic bescherte Kroatien einen Minimalsieg. Nur dem österreichischen Tormann Jürgen Macho war zu verdanken, dass der Unterschied nicht größer ausfiel."

Die "Slobodna Dalmacija" wiederum kannte keine Gnade: "Bilic krönte mit seinem Treffer eine überzeugende Vorstellung. Obwohl Coach Slaven Bilic auf elf Spieler verzichten musste, zwang Kroatien einem offensichtlich limitierten Österreich sein Spiel auf. Und das obwohl diese Mannschaft Kroatien sicher nicht in der EM-Qualifikation vertreten wird." Und bei "Sportnet" stand am Donnerstag zu lesen: "Kroatien spielte überzeugender als es das Resultat aussagt. Ein später Treffer von Mate Bilic wahrte die makellose Bilanz gegen Österreich."

Macho und Korkmaz beste Österreicher
Nur zwei österreichische Kicker dürfen sich als Sieger fühlen. Ümit Korkmaz spielte seine Stärke in Eins-zu-Eins-Situationen häufig aus und war der mit Abstand beste Feldspieler des ÖFB-Teams, der sogar von den Kroaten gelobte Macho verhinderte mit seinen Glanzparaden ein Debakel. Richtig glücklich war der Goalie dennoch nicht. "Ich bin froh, dass ich einen guten Tag erwischt habe, aber davon kann ich mir nichts kaufen, denn wir haben verloren", meinte der Wiener. Immerhin untermauerte er seine Ambition, die EM-Qualifikation als Stamm-Tormann in Angriff zu nehmen. "Mein Ziel ist es, in der Quali die Nummer eins Österreichs zu sein."

Harnik noch vor der Pause ausgewechselt
Im Gegensatz zu Korkmaz und Macho blieb Martin Harnik bei seinem ÖFB-Comeback nach über eineinhalb Jahren Pause farblos. Dem Neo-Stuttgarter, der in der abgelaufenen Saison bei Fortuna Düsseldorf als Stürmer überzeugt hatte, gelang im rechten Mittelfeld praktisch überhaupt nichts. "Ich habe einen rabenschwarzen Tag erwischt, gleich die ersten zwei, drei Bälle verloren. Dadurch habe ich schwer ins Spiel gefunden."

Janko macht jetzt Urlaub
Ebenfalls alles andere als wunschgemäß verlief das Match für Marc Janko. Nach seiner öffentlichen Kritik an Trainer Huub Stevens steht der ÖFB-Teamkapitän wohl vor dem Abschied aus Salzburg, vor den Augen zahlreicher Scouts ausländischer Klubs gab der Stürmer jedoch kein Bewerbungsschreiben ab. Wie es mit Janko in den kommenden Wochen weitergeht, ließ der 26-Jährige auch nach dem Kroatien-Spiel offen. "Jetzt fahre ich einmal auf Urlaub. Man wird sehen, was die Zukunft bringt."

Kroatien hat am Mittwoch vor 20.000 Zuschauern im Wörthersee-Stadion durch ein Tor von Ex-Rapid-Stürmer Mate Bilic in der 86. Minute gewonnen. Teamchef Dietmar Constantini schickte eine nominell sehr offensive Mannschaft auf den Rasen. Mit den schnellen und trickreichen Martin Harnik, Zlatko Junuzovic und Ümit Korkmaz im Mittelfeld und dem Salzburg-Duo Marc Janko und Roman Wallner im Angriff setzte der Teamchef ein klares Zeichen Richtung Angriff. In der Praxis sah jedoch schließlich alles ganz anders aus.

Harnik, Janko und Wallner waren komplett abgemeldet, Junuzovic war bemüht, konnte aber nicht überzeugen. Österreich fand überhaupt nicht ins Spiel. Das einzige Lebenszeichen in der ersten Hälfte kam von Janko, der in der 21. Minute einen Volley knapp neben die rechte Stange setzte, in der 57. Minute vernebelte Prödl Österreichs zweite Chance. Dazwischen hatten die Kroaten zahlreiche Chancen, die allesamt Macho vereitelte, ehe er sich im Finish doch noch geschlagen geben musste.

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(Bild: KMM)



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