ÖVP-Wahlkampfauftakt

Ex-Boxchamp Klitschko: „Kurz – ein richtiger Mann“

Österreich
06.09.2019 20:15

Mit einer dreitägigen Bundesländertour hat die ÖVP am Freitag ihren Intensivwahlkampf begonnen. Zum Auftakt in Wien appellierte Kurz an seine Unterstützer, trotz hervorragender Umfragen um jede Stimme zu laufen: „Rasten wir uns in den nächsten Wochen nicht auf den guten Umfragewerten aus.“ Als prominenter Unterstützter dabei war Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko: „Kurz ist ein richtiger Mann mit richtiger Stärke als Champion“, sagte der ukrainische Ex-Boxchampion. 

Klitschko bezeichnete Kurz als jemanden, „der Charakter zeigt und wieder Champion in der Politik sein kann“. Er wünschte seinem „langjährigen Freund“ alles Gute und gab ihm eine Weisheit aus seiner Sportkarriere mit: „Gemeinsam mit dem besten Team kannst du jedes Ziel schaffen.“

„Sebastian, du hast ein großartiges Team!“
Mit dem Blick auf die weiteren ÖVP-Kandidaten und Unterstützer sagte Klitschko: „Sebastian, du hast ein großartiges Team!“ Nach Schauspielerin Christiane Hörbiger und Ex-Abfahrer Michael Walchhofer bekundete auch Klitschko per Videobotschaft seine Unterstützung für Kurz. Informell läuft der türkise Wahlkampf spätestens seit der Absetzung Kurz‘ durch den Misstrauensantrag Ende Mai - erste Plakate und eine ausführliche Bundesländertour inklusive.

„Wir wollen unseren Kanlzer wieder zurück“
„Wir wollen unseren Kanzler wieder zurück“, gab Moderator Peter L. Eppinger gleich beim Auftaktevent vor der politischen Akademie der ÖVP in Wien als Motto aus. Kurz selbst erinnerte bei der Auftakt-Tour in Wien noch einmal an den Misstrauensantrag „vor 100 Tagen, ziemlich genau“, und dankte für die Unterstützung seither. In ihm habe diese Episode jedenfalls den „unbändigen Willen, dass wir unseren Weg der Veränderung in Österreich fortsetzen“, geweckt, so der von den anderen Kandidaten auf der ÖVP-Bundesliste flankierte Parteichef.

Kurz: „Müssen Koalition gegen ÖVP verhindern“
Eigentlich könnte die ÖVP das Wahlkampffinale entspannt angehen, liegt sie in den Umfragen doch konstant 15 Prozentpunkte vor SPÖ und FPÖ. Trotzdem - oder gerade deshalb - bemühte sich Kurz nach Kräften, die Partei zum Wahlkampfeinsatz zu motivieren: Man müsse die positive Stimmung auch in Stimmen umwandeln und eine Koalition gegen die ÖVP verhindern, gab Kurz den nach Parteiangaben 800 Fans vor der ÖVP-Parteiakademie mit auf den Weg.

Auch Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Riess unterstützt Kurz
Später in der Messehalle Tulln (Niederösterreich) kamen dann noch Wahlempfehlungen der per Video zugespielten Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess und vom Fußballtrainer Frenkie Schinkels dazu. „Sobald es eine Mehrheit gegen uns gibt, wird diese Mehrheit genutzt werden. Erster werden reicht bei dieser Wahl nicht. Wir müssen verhindern, dass es eine Mehrheit gegen uns geben kann“, warnte Kurz vor 3500 Teilnehmern Funktionäre und Mitglieder. Den mutmaßlichen Cyberangriff auf die Parteizentrale bezeichnete er als „Angriff auf die Demokratie“.

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Wahlkampfes streifte der ÖVP-Chef in seiner nicht einmal halbstündigen Rede nur kurz: Steuersenkung, Pflegeversicherung, den Schutz der „kulturellen Identität“ und die Bekämpfung des Klimawandels nicht durch „plumpe Besteuerung“, sondern durch Innovation. Der Parteichef wurde als bodenständiger, tierliebender Familienmensch vorgestellt. Selbst sein - auf einem der Wahlplakate abgebildetes - Patenkind Maximilian wurde über „den Sebastian“ interviewt. 

Generalsekretär Karl Nehammer erinnerte mit dramatischem Unterton an die „Allianz von Wut, Neid und Zorn“ bei der Abwahl der türkisen Übergangsregierung und warnte vor einer Neuauflage im Herbst. Zu Wort kamen im Vorprogramm auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Letztere versprach Wahlkampfeinsatz „bis zur letzten Minute“.

ÖVP erwartet 15.000 Teilnehmer bei Events in den neun Ländern
Am Samstag geht es für Kurz weiter nach Ried, Graz und Villach. Am Sonntag hält der türkise Bus noch in Salzburg, Kufstein und Bregenz. Nach eigenen Angaben rechnet die ÖVP bis Sonntag mit 15.000 Teilnehmern bei den neun Bundesländerevents.

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