Anklage

Mit Nacktbildern die Ex und ihre Familie erpresst

Salzburg
06.09.2019 09:00
Eine ganze Reihe von Straftaten lastet die Salzburger Staatsanwaltschaft einem vorbestraften Afghanen (26) an. Der Haupt-Vorwurf lautet auf schwere Erpressung. Das Opfer war seine Ex. Der Anklage nach bedrohte er sie und ihre Familie, verschickte 28 Nacktfotos und forderte einen Batzen Geld: zuerst 50.000, dann 120.000 €.

Als die Frau Schluss gemacht hatte, begann die Tortur, erzählt Jörg Dostal, Anwalt des Opfers: „Die ganze Familie lebte in Angst und Schrecken.“ Vor allem der Vater des Opfers, ein Unternehmer, hatte psychisch schwer zu kämpfen. Über Wochen hat der Afghane Drohungen geäußert, nutzte dafür Nacktbilder der Frau: 28 Bilder schickte er laut Anklage an die Familie, aber auch an Freunde und sogar Geschäftspartner des Opfer-Vaters. Dazu erstellte er sogar Fake-Accounts in Sozialen Netzwerken.

Dostal spricht deshalb von einer „existenzvernichtenden und systematischen Vorgangsweise“. Der Angeklagte stellte zudem Forderungen: Er wollte Sex, danach Geld, verlangte zuerst 50.000, dann 120.000 Euro.

Der Angeklagte beharrte darauf, mit seinem Opfer verheiratet zu sein. Obwohl es keine Eintragung im Standesregister gibt. „Es war die Spitze des Eisbergs“, weiß der Advokat. Diese finden sich auch in der Anklage von Staatsanwältin Sandra Wimmer: Demnach forderte der Angeklagte Ende Jänner 1500 Euro von einem weiteren Opfer. Auch dabei soll er brutale Drohungen geäußert haben - bis hin zum „Kopf abschneiden“. Zudem soll er in einem Wifi-Gebäude randaliert und eine Mitarbeiterin aggressiv bedroht haben.

Laut Anklage versucht, Führerschein-Test zu manipulieren

Außerdem soll er sich im Vorjahr an der Manipulation einer Führerschein-Prüfung beteiligt haben: Der Anklage nach gab er einem Landsmann, der den Schein bei einer Fahrschule in St. Pölten machen wollte, ein Hemd mit einer integrierter Kamera und ein Head-Set. Doch nach nur fünf Minuten flog die Sache auf. Ebenso ein weiterer Versuch, Monate später.

Festgenommen wurde der einschlägig Vorbestrafte in Linz, nun sitzt er in U-Haft: „Die Familie war erleichtert über die Maßnahmen der Polizei und Justiz“, so Dostal.

Ein Termin für einen Prozess ist offen.

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