Malaysische Halbinsel

Malaysia – die unbekannte Schöne!

Reisen & Urlaub
07.09.2019 06:30

Noch ist die malaysische Halbinsel ein Geheimtipp: Traumhafte Strände, exquisite Hotels, buntes Treiben in der Hauptstadt Kuala Lumpur und eine unglaubliche Multikulti-Küche.

Reinheit und Aufrichtigkeit für dich, Gesundheit und Glück, murmelt die hübsche Fatim, während sie Schöpfer um Schöpfer kühles Wasser über mich gießt. „Schönheit, Angemessenheit und langes Leben“, raunt Fatim, noch ehe sie mir den letzten Becher in die Hand drückt: „Für deinen ganz besonderen Wunsch!“„Sucimurni“ nennt sich dieser malaysische „way of life“ zur Erneuerung von Körper und Geist, wie er im „Tanjong Jara Resort“ gepflegt wird. Dazu gehören auch besondere Übungen, mit denen jeden Morgen die Energiezentren des Körpers aufgetankt werden sollen. Diese Chakren sind beim Sucimurni einzelnen Tieren zugeordnet. Wir erwischen den Tag der Katze und stellen fest, dass auch so ein spiritueller Katzenbuckel ganz schön schweißtreibend sein kann . . .

Doch noch sind wir bei der Wasserzeremonie. Nach der heißt es ab auf die Massagebank, wo die kleinen, zierlichen Malaysierinnen beachtliche Kräfte entwickeln können. In dem zauberhaften Spa könnte man glatt einen ganzen Tag verträumen. Blumen duften, Vögel zwitschern, dichtes Blätterwerk lugt über die Mauern, überall plätschert Wasser.

„Tanjong Jara“ ist ein Hort des Friedens. Eingebettet in einen tropischen Garten, ist kaum ein Bungalow mehr als 30 Meter vom Strand entfernt. Und was für ein Strand! Golden leuchtend liegt er da, in einer langgezogenen sanften Kurve zwischen Meer und Wald – fantastische Sonnenaufgänge inklusive. Die Einrichtung der großzügigen Suiten ist vom Feinsten: dunkle Tropenhölzer, kühles Leinen, ein riesiges Bad und ein Tagesbett als Rückzugsort für die heißesten Stunden – „Tanjong Jara“ kommt der Vorstellung vom Urlaubsparadies schon sehr nahe. Damit aber nur ja niemandem langweilig wird, hat sich Resort-Manager Frank Motzkus jede Menge einfallen lassen: vom Kochkurs mit Chief Ann über Ausflüge in die Umgebung und zum Schnorcheln bis zum Dschungel-Walk und Exkursionen in den Kräutergarten.

Einmal in der Woche verwandelt sich der zentrale Rasenplatz – hier wird unter Sternen gespeist – in einen Kampung, ein ursprüngliches malaysisches Dorf. Dann erklingt die traditionelle Gamelan-Musik, dressierte Affen holen Kokosnüsse von den Bäumen, knallpinkfarbener Saft wartet auf mutige Verkoster, und es duftet nach unbekannten Gerichten: Fishcracker, kleine Bällchen aus Hühnerfleisch, frittierte Krabben und die jedes Mal anders schmeckende, aber immer sensationell gute Chilisauce.

Das Essen in Malaysia ist ebenso bunt und vielfältig wie die Bevölkerung der Halbinsel. „Vor allem Kuala Lumpur ist eine multikulturelle Stadt“, schwärmt Laurent Myter, Generalmanager der YTL-Hotels, zu denen Luxushotels rund um den Globus gehören. Malaiisch, indisch, thailändisch, chinesisch und – Überraschung! – österreichisch wird fröhlich durcheinandergekocht.

„Zwei Freunde - eine Küche“
Für den heimischen Part ist niemand Geringerer als Sternekoch Johann Lafer zuständig. Vor Jahren freundete er sich mit Chief Wei, genialer Küchenchef im Luxushotel Ritz-Carlton in Kuala Lumpur, an. Der west-östliche Ideenaustausch führte nicht nur zu köstlichen Rezepten wie Erdnuss-Brownies mit Kokos-Sorbet und Curry-Bananen oder einer scharfen Tomatensuppe mit Käsefondant und Koriander-Chips, sondern auch zu einem wunderschönen und exklusiven Kochbuch: „Zwei Freunde – eine Küche“. Von dem Prachtband gibt es gerade einmal 800 Stück!

Zweite Heimat in Malaysia wurde für Lafer und seine Familie das ebenfalls zu YTL-Gruppe gehörende Luxus-Resort Pangkor Laut. Es umfasst die gesamte Privatinsel im Nordwesten Malaysias und ist nur mit dem hoteleigenen Boot oder dem Hubschrauber erreichbar.

Eine Abgeschiedenheit, die Promis zu schätzen wissen: Joan Collins verbrachte hier einen ihrer Honeymoons und Star-Tenor Luciano Pavarotti war von Pangkor Laut schlichtweg verzaubert: „Ein Paradies. Ich bin bewegt zu sehen, was Gott erschaffen hat“, meinte Pavarotti bei einem seiner Aufenthalte.

Pavarotti widmete der Insel sein Lied „O Paradiso“, und das Urlaubs-Special „Pavarotti Experience“ ist eine liebevolle Erinnerung an den unvergessenen Tenor. Nach der Anreise mit dem Privathelikopter ab Kuala Lumpur wartet die Pavarotti-Suite mit bester Aussicht über die Insel und den Ozean. Verschwiegene Dinner am Strand und Fahrten in den Sonnenuntergang mit der Privatjacht runden das Luxusangebot ab. Pavarottis Suite schmiegt sich an den Urwald, der noch den Großteil der Insel in der Straße von Malakka bedeckt. Den unberührten tropischen Regenwald zu erhalten ist eines der Anliegen des YTL-Eigners Tan Sri Frances Yeoh.

Welche Geheimnisse der Dschungel birgt, kann bei geführten Touren entdeckt werden. Neben 44 Vogelarten – die Weißbauch-Fischadler sind von den Stränden der stillen Buchten aus beim Fischfang zu beobachten – lebt hier auch das scheue Schuppentier. Die seltenen Flughunde haben sich einen Schlafbaum zwischen Rezeption und Pool ausgesucht und kurven gekonnt durch die Dämmerung. Und Stanley, ein Nashornvogel, kennt überhaupt keine Scheu: Er treibt sich mit seinen Kumpanen mitten unter den Gästen herum. Neben dem mit östlicher Raffinesse eingerichteten Hügelvillen gibt es auf Pangkor Laut Sea-Villas auf Stelzen im Meer, die Spa-Villen sind dabei ebenso wie das ausgezeichnete Restaurant „Fisherman’s Cove“ Erwachsenen vorbehalten. Versteckt im Dschungel liegen außerdem neun „Estates“, private Residenzen mit Butler-Service, eigenem Pool und jedem erdenklichen Luxus.

Sechs Restaurants und Bars sorgen für Abwechslung, wer Lust hat, fährt mit Chief Hamoud zum Einkaufen auf die Nachbarinsel, um dann beim Kochen und Braten selbst Hand anzulegen – der mit Gewürzen und Tomaten in Palmblättern gedünstete Fisch war eine Offenbarung. Romantisch wird es abends, wenn in der Emerald Bay – sie macht ihrem smaragdenen Namen alle Ehre – die Tische für „Dinner on the Rocks“ gedeckt werden. Nach dem Sundowner wird hier feinste malayische Küche serviert – bei einem urplötzlichen Regenschauer heißt es in die nahe gelegene Chapman’s Bar flüchten, was dem Vergnügen keinen Abbruch tut. Vor oder nach den ausgedehnten Strandferien empfiehlt sich ein Zwischenstopp in Kuala Lumpur, einem wahren Shopping-Paradies samt China Town und den weltbekannten Petronas Towers. Auf den höchsten Zwillingstürmen der Welt mit einer Skybridge in 172 Meter Höhe turnte schon Sean Connery in dem Film „Verlockende Falle“ herum.

Wer in Kuala Lumpur ein wenig das Flair der Kolonialzeit schnuppern möchte, ist im Hotel Majestic richtig. Das Haus, in dem schon Prinz Charles mit seiner Camilla zu Gast war, wurde 1932 errichtet und gilt als nationales Kulturerbe. Dazu gehört auch der Afternoon Tea im Colonial Cafe, der very British mit Gurkensandwichs, Scones und Erdbeermarmelade aufgetischt wird.

Abends spielen in der Bar exzellente Bands, und das „Smoke House“ lässt die Raucherherzen höherschlagen. Hier trifft sich der lokale Zigarren-Club: Die Mitglieder frönen ihrem Hobby in eigens angefertigten Raucherjacken, von denen übrigens der Name des heutigen „Smokings“ abstammt.

Lassen wir Malaysia-Fan Johann Lafer das letzte Wort: „Die Mischung macht’s. Kampungs, Kolonialgebäude und Wolkenkratzer, der undurchdringliche Regenwald und die Weite des Meeres, uralte Traditionen, moderner Luxus und wunderbare neue Freundschaften.“

Waltraud Dengel, Kronen Zeitung

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