Motor von „Graz 2003“

Langjähriger Kulturstadtrat Helmut Strobl ist tot

Helmut Strobl

(Bild: Jürgen Radspieler)

Helmut Strobl, intellektueller Freigeist und 16 Jahre lang Kulturstadtrat von Graz, ist tot. Er starb am Dienstag im 76. Lebensjahr. Seiner Initiative war es zu verdanken, dass Graz 2003 zur Kulturhauptstadt Europas gekürt wurde.

Helmut Strobl, Architekt von Beruf, war das Kind eines steirischen Ehepaares, wurde aber am 15. November 1943 in Mecklenburg geboren, da sein Vater dort Testpilot war.

1965 demonstrierte er zusammen mit Gerfried Sperl, dem späteren Chefredakteur des Standard, dass sich Politiker nicht bei den Studenten einmischen sollten. 1970 machte er sich für die Öffis stark und saß kurz in Haft.

„Innen grün, außen schwarz“
1980 bekam er einen Sitz im Gemeinderat, danach war er von 1985 bis 2001 als Kulturstadtrat tätig. „Innen grün, außen schwarz“, beschrieben Freunde den Politiker, den man in kein Schema einordnen konnte.

Widerstand gegen Grenzzaun
2011 verließ er aus gesundheitlichen Gründen die Politik. Als die vielen Flüchtlinge über die Grenze kamen kamen, verweigerte er als Grundstücksbesitzer, dass ein geschlossener Zaun entstand.

Für die Politiker ist das Ableben Helmut Strobls ein schwerer Schlag. Für sie war Strobl ein herausragender Kulturpolitiker.