Neue Studie zeigt:

Kaiserschnitt-Kinder werden häufiger krank

Wissenschaft
04.09.2019 17:06

Kinder, die mittels Kaiserschnitt geboren werden, haben einer Untersuchung zufolge ein höheres Erkrankungsrisiko als Kinder, die auf natürliche Weise zur Welt kommen. Wie ein am Mittwoch in Hamburg veröffentlichter Report der deutschen Techniker Krankenkasse (TK) zeigte, sind Kaiserschnittkinder etwa anfälliger für chronische Bronchitis oder Aufmerksamkeitsstörungen.

Demnach ist für diese Kinder das Risiko für eine chronische Bronchitis in den ersten acht Lebensjahren um fast zehn Prozent erhöht. Das Risiko für leichte und mittlere Entwicklungsstörungen ist um neun Prozent erhöht, das Risiko für die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) um 16 Prozent höher.

Risiko für Fettleibigkeit stark erhöht
Der Report zeigte demnach ebenfalls Auffälligkeiten bei Ernährungsproblemen, wo das Risiko nach Kaiserschnittgeburten um elf Prozent höher liegt. Das Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen ist demnach um sieben Prozent höher und für Adipositas um 36 Prozent.

„Kaiserschnitte sind ein Segen für Mutter und Kind, wenn sie in medizinisch notwendigen Fällen eingesetzt werden“, erklärte TK-Chef Jens Baas. Medizinisch nicht notwendige Kaiserschnitte seien aber im Interesse der Kinder zu vermeiden. In vielen deutschen Kreißsälen werde dieser Eingriff „immer noch zu oft“ vorgenommen, erklärte Baas.

WHO: Kaiserschnitt häufig nicht notwendig
Deutschland lag 2017 mit einer Kaiserschnittrate von 30,5 Prozent aller Klinikentbindungen über dem westeuropäischen Durchschnitt von 27 Prozent. Auch Österreich befand sich 2018 laut Daten der Statistik Austria mit knapp 30 Prozent im oberen Bereich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass im Schnitt nur bei zehn bis 15 Prozent der Geburten ein Kaiserschnitt unbedingt medizinisch erforderlich ist.

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