„Terror-Pate“ geladen?

Deutschland brodelt wegen iranischem Staatsbesuch

Ausland
04.09.2019 13:21

In Deutschland lässt der für Freitag geplante Besuch des Bürgermeisters der iranischen Hauptstadt Teheran, Pirouz Hanachi, bei seinem Berliner Amtskollegen Michael Müller die Wogen hochgehen. Nach Angaben der vergleichsweise regimekritischen iranischen Nachrichtenagentur ISNA war Hanachi nämlich Mitglied der mancherorts als terroristisch eingestuften Iranischen Revolutionsgarden (IRCG).

Laut „Bild“-Zeitung soll die Auslandseinheit der IRCG weltweit Anschläge verüben. Auch in Deutschland dürften im vergangenen Jahr jüdische Einrichtung ins Visier der IRCG-Agenten geraten sein, denn es gab mehrere Hausdurchsuchungen in der Szene.

Zudem sollen die Revolutionsgarden Islamistengruppen trainieren und ausrüsten. Besondere Unterstützung sollen dabei etwa die Hamas oder der Palästinensisch-Islamische Dschihad in Gaza bekommen - ihre Raketen sollen dann bevorzugt nach Sderot, eine israelische Kleinstadt und Partnerstadt Berlins, fliegen.

Sprecherin rechtfertigt Treffen
Stellt sich also die Frage, warum sich der Berliner Bürgermeister nun ausgerechnet mit einem Mann trifft, der einst Mitglied einer radikalen Organisation war und sich zudem für die Vernichtung Israels starkmacht.

Eine Sprecherin des Berliner Senats versucht das Treffen herunterzuspielen und hält fest, dass Müller bei dem Termin die besondere Beziehung zu Israel hervorheben und das Existenzrecht des Staates unterstreichen werde.

Dass das Treffen der Amtskollegen im Roten Rathaus stattfinden wird, an dem vor wenigen Wochen noch die Regenbogenflagge gehisst war, sieht die Sprecherin laut „Bild“ als „Chance, im Gespräch die gelebte Weltoffenheit und Toleranz der Metropole Berlin und die hierfür wesentlichen freiheitlich-demokratischen Werte deutlich zur Sprache zu bringen“.

„Schlag ins Gesicht der exiliranischen Community“
Das Bündnis Stop the Bomb, das fordert, dem iranischen Regime jegliche Unterstützung zu entziehen, spricht angesichts der Einladung von einem „Schlag ins Gesicht der exiliranischen Community“. „Müller wäre gut beraten, die Einladung zurückzuziehen“, so eine Sprecherin.

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