Zittern vor „Dorian“

„Hurricane Hunters“ im Auge des Monstersturms

Ausland
04.09.2019 09:23

Sie machen genau das, was normale Piloten vermeiden wollen: Die „Hurricane Hunters“ haben sich mit einem Spezialflugzeug mitten in das gewaltige Auge des Monstersturms „Dorian“ begeben - und dabei spektakuläre Bilder geschossen.

Violette Blitze, wildes Ruckeln: Mitten im Hurrikan muss das Flugzeug durch schwere Turbulenzen fliegen, Luftmassen strömen wild ineinander und rotieren mit höllischem Tempo, bis es plötzlich wieder ganz ruhig wird: Das Flugzeug hat das Zentrum des Hurrikans - das Auge - erreicht. Nur hier können Stärke und Richtung des Sturms zuverlässig gemessen werden.

„Hurricane Hunter“ Garret Black postete auf Twitter Bilder aus dem Zentrum des Sturms: eine Zone, in der es fast windstill ist, während ringsum der Sturm tobt.

Spezialflugzeug mit Messeinrichtung ausgestattet
Das Team der „Hurricane Hunters“ setzt sich aus einigen Piloten der US-Air-Force und Wissenschaftlern der US-Meteorologiebehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zusammen. Sie fliegen mit einem speziellen Flugzeug - einer propellergetriebenen Aufklärungsmaschine, die mit verschiedenen Messeinrichtungen ausgestattet ist. Um umweltrelevante Daten zu erfassen, werfen die Spezialisten unter anderem Messsonden ab. Damit sollen künftige Prognosen verbessert und somit letztlich auch Menschen besser geschützt werden. Zudem gelingen ihnen spektakuläre Aufnahmen der Wetterphänomene:

Die Arbeit der „Hurricane Hunters“ ist keineswegs ungefährlich. Seit Beginn der Einsätze im Jahr 1943 stürzten insgesamt sechs militärische Wettererkundungsflugzeuge ab - insgesamt gab es bisher 53 Todesopfer.

Sturm forderte mindestens sieben Todesopfer
Was es bedeutet, wenn ein Hurrikan der Kategorie fünf über die Köpfe hinwegfegt, haben Menschen im Norden der Bahamas jüngst am eigenen Leib gespürt. Auf der Inselgruppe hat der Monstersturm „Dorian“ eine Spur der Zerstörung hinterlassen und mindestens sieben Menschen in den Tod gerissen. Bilder aus der Luft und Satellitenaufnahmen zeigten verwüstete Landstriche, die unter Wasser standen. Premierminister Hubert Minnis sagte am Dienstag, es würden weitere Opfer befürchtet. Der Sturm zog am späten Abend etwas abgeschwächt in Richtung der Südostküste der USA.

Ausgangsverbot in manchen Orten
Als Vorläufer des Hurrikans gab es an der Ostküste Floridas bereits starke Windböen und heftige Regenfälle. In Küstennähe war kaum mehr jemand auf der Straße zu sehen, abends verhängten die Behörden in manchen Orten ein Ausgangsverbot. Südlich des Zentrums der US-Raumfahrtbehörde (NASA) in Cape Canaveral wurden am Dienstagabend Windböen mit einer Geschwindigkeit von 85 Kilometern pro Stunde gemessen.

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