Drei Arbeiter starben

Gondel-Drama in Hessen: Technischer Defekt schuld?

Ausland
03.09.2019 16:48

Nach dem verheerenden Absturz einer Wartungsgondel an einem Sendeturm in Nordhessen, der Dienstagvormittag drei Menschenleben gefordert hat, vermuten die Behörden einen technischen Defekt an der Seilwinde als Unfallursache. Das hätten bisherige Ermittlungen des Amtes für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik im Regierungspräsidium ergeben. Die Unfallopfer sind mittlerweile identifiziert: Es handle sich um einen 50-Jährigen aus Bayern, einen 46-Jährigen aus Karlsruhe und einen 27-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, die für eine Berliner Firma gearbeitet haben.

Die Gondel stürzte um 9.15 Uhr an der Sendeanlage „Hoher Meißner“ im Werra-Meißner-Kreis aus rund 50 Metern Höhe ab. Die Arbeiter in der Gondel hatten demnach versucht, sich von der Seite aus über gespannte Seile zu dem Sendemast hinaufzuziehen. Als sie in etwa 50 Metern Höhe waren, kam es zu dem Absturz. Dabei wurden die drei Insassen tödlich verletzt. Die Unglücksstelle wurde abgesperrt. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden mehrere Menschen Zeugen des Absturzes der drei Gondel-Insassen. Notfallseelsorger waren an Ort und Stelle, um sie zu betreuen.

Beliebtes Ausflugsziel und wichtiger Sendestandort
Der Hohe Meißner ist ein Mittelgebirge, das gut 30 Kilometer südöstlich von Kassel liegt. Er gilt als beliebtes Ausflugsziel. Der „Sender Hoher Meißner“ ist ein wichtiger Sendestandort des Hessischen Rundfunks.

Masten bis zu 220 Meter hoch
Laut einem Bericht von „hessenschau.de“, dem Online-Portal des Hessischen Rundfunks (hr), war die Berliner Firma mit den Wartungsarbeiten beauftragt worden. Die Sendeanlage wurde 1955 in Betrieb genommen. Der hr strahlt darüber sein Fernseh- und Radioprogramm aus. Die Anlage besteht derzeit aus drei Masten, die bis zu 220 Meter hoch sind. Der Unfall ereignete sich am höchsten der drei Sendemasten.

Hessischer Rundfunk tief betroffen
Der Hessische Rundfunk zeigte sich von dem Unglück betroffen. „Mit Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod der drei Arbeiter am Sender #HoherMeißner aufgenommen“, hieß es auf Twitter. „Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen.“

Der Hessische Rundfunk hatte Ende August mitgeteilt, dass an der Sendeanlage „Hoher Meißner“ eine neue Antenne aufgebaut wird. Die Arbeiten sollten bis Ende September dauern. Ob der Unfall damit zusammenhängt, ist noch unklar.

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