Unterwegs nach Syrien?

Iranischer Supertanker schaltete Ortungssignal aus

Ausland
03.09.2019 13:19

Der iranische Öltanker Adrian Darya-1, der US-Angaben zufolge im Dienst der iranischen Revolutionsgarden steht, hat bei seiner Fahrt durch das Mittelmeer offenbar das Signal des Automatic Identification System (AIS), mit dem er geortet werden kann, ausgeschaltet. Das letzte Signal stammt nach Angaben des Informationsdienstes Marine Traffic von Montag 17.53 Uhr MESZ.

Zu diesem Zeitpunkt lag der Tanker rund 85 Kilometer vor der Küste des Libanon und Syriens. Zu seinem Zielort gibt es keine Angaben. Das Schiff war mehr als sechs Wochen lang in Gibraltar unter dem Vorwurf festgehalten worden, das EU-Embargo gegen Syrien zu unterlaufen. Das oberste Gericht des britischen Überseegebiets an der Südspitze der Iberischen Halbinsel gab den Tanker schließlich frei.

Seitdem bewegt sich das Schiff im östlichen Mittelmeer. Der Kapitän hatte zunächst angegeben, nach Griechenland fahren zu wollen. Danach hieß es, das Schiff wolle Häfen in der Türkei ansteuern. Die USA haben alle Mittelmeerstaaten unter Druck gesetzt, dem Tanker keinen Ankerplatz und keine Unterstützung zu gewähren. Sie versuchen im Konflikt mit dem Iran, die Ölexporte des Landes auf null zu bringen.

Unterwegs Richtung Syrien?
Laut Angaben der Vereinigten Staaten ist das mit 2,1 Millionen Barrel Rohöl beladene Schiff Richtung Syrien unterwegs. „Wir haben zuverlässige Informationen, wonach der Tanker unterwegs ist und auf Tartus, Syrien, zusteuert“, schrieb US-Außenminister Mike Pompeo am Freitag auf Twitter. Zuvor hatte Washington Sanktionen gegen das Schiff und dessen Kapitän verhängt.

Das AIS bezeichnet ein Funksystem, das durch den Austausch von Navigations- und anderen Schiffsdaten die Sicherheit und die Lenkung des Schiffsverkehrs verbessert. Es wurde am 6. Dezember 2000 von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO als verbindlicher Standard angenommen. Seit dem 1. Jänner 2004 ist es für alle Berufsschiffe über 300 Bruttoregistertonnen (BRZ), die in internationalen Gewässern unterwegs sind, sowie - seit dem 1. Juli 2008 - auch für solche über 500 BRZ in nationalen Gewässern verpflichtend zu betreiben. Auch Schiffe, die länger als 20 Meter sind oder mehr als 50 Passagiere an Bord haben, müssen mit einem AIS-Bordgerät ausgerüstet sein.

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