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E-Scooter laut Behörde „kein Gewinn für Umwelt“

Elektronik
03.09.2019 10:18

„Kein Gewinn für die Umwelt“ sind nach Auffassung des Deutschen Umweltbundesamtes die derzeit in vielerlei Innenstädten zum Verleih angebotenen E-Scooter: Erste Zahlen zeigten, dass sie oft den umweltfreundlicheren Fuß- und Radverkehr ersetzten. Zudem sei die Lebensdauer der Leih-Roller und Akkus offenbar gering, kritisiert die Behörde.

E-Scooter seien nur dann umweltfreundlich, wenn sie Auto- oder Motorrad-Fahrten ersetzten. Werde der E-Scooter anstatt der eigenen Füße oder des Fahrrades benutzt, sei das schlecht für Umwelt und Gesundheit, urteilt das deutsche Umweltbundesamt auf seiner Website.

Mit dem E-Scooter statt zu Fuß
Die Behörde verweist dabei auf eine Umfrage in Paris unter über 4000 E-Scooter-Nutzern, der zufolge fast die Hälfte der Befragten ohne Roller zu Fuß gegangen wäre (47 Prozent), 29 Prozent hätten öffentliche Verkehrsmittel genutzt und neun Prozent wären per Fahrrad ans Ziel gekommen. Nur acht Prozent der Befragten hätten dagegen mit dem geliehenen E-Scooter eine Auto- oder Taxifahrt ersetzt. Drei Prozent hätten sich ohne Roller gar nicht fortbewegt.

Fazit der Behörde: Als Leihfahrzeug in Innenstädten, wo der öffentliche Personennahverkehr gut ausgebaut und die kurzen Wege gut per Fuß und Fahrrad zurückzulegen seien, brächten die Roller eher Nachteile für die Umwelt (vor allem in Hinblick auf die Produktion und Entsorgung der Akkus, Anm.) - und drohten als zusätzlicher Nutzer der bereits unzureichend ausgebauten Infrastruktur das Zufußgehen und Fahrradfahren unattraktiver zu machen.

„Deutlich umweltschädliche Variante“
„In der Ökobilanz sind E-Scooter natürlich deutlich besser als das Auto. Aber gegenüber dem bewährten Fahrrad, mit dem sich Strecken ebenso schnell bewältigen lassen und Gepäck besser transportieren lässt, sind E-Scooter die deutliche umweltschädliche Variante und aus meiner Sicher daher keine gute Alternative“, so Umweltbundesamt-Präsidentin Maria Krautzberger.

Hauptproblem bleiben Pkw
Bei aller Aufmerksamkeit, die das Thema E-Scooter aktuell erziele, sollte aber nicht vergessen werden, dass das Hauptproblem bei der Verkehrswende und der Lebensqualität in Städten die hohe Zahl privater Pkw bleibe. Hier müssten die Städte laut Krautzberger ansetzen und die Zahl der Autos und deren Parkplätze deutlich reduzieren. „Dann haben wir auch mehr Platz in den Innenstädten für sichere Fuß- und Radwege.“ Verleiher sollten ihre E-Scooter statt in Innenstädten in den Außenbezirken aufstellen. „Hier kann es durchaus sinnvoll sein, die zu lange Strecke zur Bahn schnell mit dem E-Scooter anstatt mit dem Auto zu überbrücken.“

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