Neue Studie zeigt:

Krebs in reichen Ländern häufigste Todesursache

Wissenschaft
03.09.2019 11:00

Krebs ist in einigen reichsten Staaten der Erde bereits die häufigste Todesursache. Länder mit niedrigem und mittlerem Bruttoinlandsprodukt (BIP) „hinken“ diesbezüglich noch nach - hier sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen für die meisten Todesfälle verantwortlich. „Die Welt erlebt einen neuen epidemiologischen Übergang bei nicht-übertragbaren Erkrankungen“, stellen die Autoren von zwei Studien fest, die aktuell beim Europäischen Kardiologenkongress in Paris präsentiert worden sind.

Bei den Studien handelt es sich um die ersten großen und vorausschauend konzipierten epidemiologischen Untersuchungen zur Entwicklung der Todesursachen in 21 ausgewählten Staaten der Erde mit rund 160.000 Menschen im Alter zwischen 35 und 70 Jahren, die zwischen 2005 und 2016 (im Mittel rund 9,5 Jahre) beobachtet wurden. Normalerweise werden solche Studien zumeist nur retrospektiv, also im Nachhinein, durchgeführt.

Bei den Staaten mit dem höchsten BIP handelte es sich um Saudi-Arabien, die Vereinten Arabischen Emirate, Kanada und Schweden. In der Gruppe der Staaten mit mittlerem Einkommen befanden sich Länder wie die Philippinen, Kolumbien, China oder Argentinien, die Gruppe der ärmsten Länder machten Tansania, Bangladesch, Indien, Zimbabwe und Pakistan aus.

Weltweit Herz-Kreislauf-Leiden häufigste Todesursache
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben weltweit insgesamt die häufigste Todesursache bei Menschen im mittleren Alter und sind für rund 40 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Doch das trifft auf die reichsten Länder nicht mehr zu. Dort fordert Krebs bereits doppelt so häufig Todesopfer wie die Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, stellten die Experten fest.

Auf die Herz-Kreislauferkrankungen entfielen in den reichsten Staaten etwa 23 Prozent der Todesfälle, auf Krebs etwa 37 Prozent. In den Staaten mit mittlerem Einkommen waren es zu 41 Prozent Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die für die Mortalität verantwortlich waren, zu etwa 30 Prozent die Krebserkrankungen. In den Staaten mit dem geringsten BIP betrug der Anteil der Herz-Kreislauf-Leiden an der Gesamtsterblichkeit um die 43 Prozent, die Krebssterblichkeit bei etwa 17 Prozent, so die Forscher.

„Da die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in vielen Staaten sinkt, wird jene durch Krebs wohl die häufigste Todesursache werden. Die hohe Mortalität in den ärmeren Staaten ist nicht auf Risikofaktoren, aber viel eher auf einen schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung zurückzuführen“ schrieben die Autoren der Studie.

Krebs als Todesursache in Österreich auf Platz zwei
In Österreich sind die Herz-Kreislauf-Leiden weiterhin die häufigste Todesursache. Im Vorjahr starben laut Statistik Austria 83.975 Personen (51 Prozent davon Frauen). Bedingt durch die stetig steigende Lebenserwartung erlagen sowohl Männer als auch Frauen häufiger Krankheiten, die im Alter vermehrt vorkommen. Die häufigsten Todesursachen waren Erkrankungen des Kreislaufsystems (38,9 Prozent) und Krebs (24,5 Prozent), auf sie entfielen damit zwei Drittel der Sterbefälle.

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