Konter folgte prompt

„Mondgesicht“: AfD-Politiker beschimpfte Thunberg

Ausland
01.09.2019 17:03

Greta Thunberg, die an dem Asperger-Syndrom, einer Variante des Autismus, leidet, sieht sich immer wieder mit Beschimpfungen und Hasskommentaren konfrontiert. AfD-Politiker Andreas Kalbitz etwa bezeichnete die junge Klimaaktivistin am Wochenende als „zopfgesichtiges Mondgesicht-Mädchen“. Die 16-jährige Schwedin, die sich dereit in New York befindet (siehe auch Video oben), wehrte sich umgehend gegen die Beleidigung: „Ich habe Asperger und das bedeutet, dass ich manchmal ein wenig anders bin als die Norm. Anders zu sein ist eine Superkraft.“

Asperger ist eine Entwicklungsstörung, die sich unter anderem durch Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion und die Ausbildung intensiver Spezialinteressen äußert. Asperger-Autisten sind oft sehr intelligente Menschen.

„Anders zu sein ist eine Superkraft“
Thunberg selbst sagte jüngst in einer Dokumentation, ohne die Erkrankung hätte sie den „Schulstreik fürs Klima“ wohl nie begonnen und sich womöglich überhaupt nicht fürs Klima interessiert. Thunberg machte nun Mut zum Anderssein. „Anders zu sein ist eine Superkraft“, schrieb die 16-Jährige in der Nacht auf Sonntag auf Twitter.

„Und dann weißt du, dass du gewinnst“
Sie weiß wohl so gut wie kaum ein anderer, was die Kraft eines einzelnen Mädchens ausrichten kann. Ein Jahr ist es her, dass sich die damals komplett unbekannte 15-Jährige mit einem Protestschild vor das Parlament in Stockholm setzte und zum „Schulstreik fürs Klima“ aufrief. Heute ist sie das Gesicht einer weltweiten Bewegung. „Wenn Hasser dich wegen deines Aussehens und deines Andersseins angreifen, bedeutet das, dass ihnen sonst nichts mehr bleibt. Und dann weißt du, dass du gewinnst!“, schrieb Thunberg weiter.

Video: Greta setzt zum ersten Mal Fuß auf US-Boden

Kalbitz ist AfD-Spitzenkandidat in Brandenburg
Der ehemalige Fallschirmjäger Kalbitz ist übrigens AfD-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl im Bundesland Brandenburg. Er trat 2013 in die AfD ein und kam 2014 in den Landtag. Der gebürtige Münchner war früher CSU-Mitglied. Von Alexander Gauland, seinem politischen „Ziehvater“, übernahm er 2017 den Landesvorsitz, später auch den Posten als Fraktionschef.

Zählt zum rechtsnationalen „Flügel“ in der Partei
In Reden spitzt Kalbitz gern zu. Er wird zum rechtsnationalen „Flügel“ von Björn Höcke in der Partei gezählt. Im Jahr 2007 nahm er an einem Pfingstcamp der rechtsextremen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) teil. Später führte er den rechtsextremen Verein „Kultur- und Zeitgeschichte, Archiv der Zeit“, den der Ex-SS-Hauptsturmführer und NPD-Funktionär Waldemar Schütz mitbegründet hatte. Nachdem dies 2015 bekannt wurde, legte Kalbitz den Vereinsvorsitz nieder. Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder.

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