Grandiose Basis

Porsche 911 Carrera: Verzicht tut nicht jedem weh

Motor
31.08.2019 15:23

Im Fahrwasser der Weltpremiere des Elektro-Porsche Taycan geht die Basis des Unternehmens beinahe unter: Der Porsche 911 Carrera, gleichsam die Basis-Basis, rollt Mitte September zu den Händlern, genau ein halbes Jahr nach Einführung der intern 992 genannten Baureihe. Der dafür nötige Verzicht ist relativ.

(Bild: kmm)

385 PS und 450 Newtonmeter ab 1950/min. liefert der Dreiliter-Sechszylinder-BiTurbo-Boxer hier ab. Das sind 15 PS mehr als im Vorgänger, aber im Vergleich zur S-Version fehlen dem Carrera ohne S immerhin 65 PS und 80 Nm - so groß war der Abstand noch nie. Aber: Auf öffentlichen (deutschen) Straßen fehlte es uns an nichts, der Carrera fliegt mit der gleichen Leichtigkeit durch die Kurven, liegt genauso satt auf der Straße und ist genauso spielerisch zu fahren wie sein starker Bruder. Man kann immer, aber man muss nicht. Der perfekte Allround-Sportwagen. Und das Leistungsdefizit? Das drückt sich zwar im 0-100-Sprintvergleich in 4,2 statt 3,7 Sekunden (mit Sport-Chrono-Paket je 0,2 sec. weniger) sowie in 293 statt 308 km/h Höchsttempo aus. Das Gefühl aber ist vollauf zufrieden.

Künstlicher Klassenunterschied
Porsche vergrößert die Kluft absichtlich ein wenig, denn für den Basis-Carrera sind vier Sport-Features nicht zu bekommen: PASM-Sportfahrwerk, Hinterachs-Quersperre mit Torque Vectoring, Wankstabilisierung PDCC sowie Hinterradlenkung. Dadurch spricht er eher den Genuss- als den Sportfahrer an. Und der könnte konsequenterweise dann gleich das Cabrio ordern.

Ansonsten sind die beiden Varianten kaum zu unterscheiden: Die Karosserie ist identisch, da alle aktuellen 911-Varianten das breite Heck haben, lediglich die Serienmischbereifung misst 19/20 statt 20/21 Zoll, auch die Bremsen sind etwas kleiner dimensioniert. Sogar Allradantrieb wird noch dieses Jahr bestellbar sein. Die Variante mit manuellem Siebengang-Schaltgetriebe wird Mitte 2020 nachgereicht, einstweilen bleibt es beim neu entwickelten Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (der darin bereits vorgesehene Hybridantrieb könnte bereits 2023 kommen).

Volles Digitainment-Programm
Keinerlei Verzicht gibt es in Sachen Infotainment und Connectivity, auch ohne S sind der 10,9-Zoll-Touchscreen und das Armaturenbrett mit den (virtuellen) sieben Displays an Bord. Lediglich die Oberflächen im Innenraum weisen eine etwas andere Optik auf. Auch die Fahrmodi inklusive dem Wet Mode mit der akustischen Nässe-Erkennung sind serienmäßig.

Die Preise liegen rund 18.000 Euro unter dem Carrera S: 127.657 bzw. 145.822 Euro. Was man bei Porsche halt so als Einstiegsmodell bezeichnet.

Unterm Strich:
Natürlich geht der Porsche 911 Carrera mit S besser als ohne, und die nicht verfügbaren Sport-Features machen ihn auch zum perfekteren Sportler, aber nicht jeder braucht zwingend die volle Performance - und wird mit der Basis glücklich.

Warum?
Der Basis-911er ist grandios genug
Verzicht nur für echte Sportfahrer spürbar

Warum nicht?
Der Verzicht geht über die reine Motorleistung hinaus

Oder vielleicht ...
... gleich auf die handgeschaltete Variante warten

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(Bild: kmm)



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