Post von Jeannée

Sie sind mir vielleicht einer, Herr Messner!

(Bild: picturedesk.com, krone.at-Grafik)

„Krone“-Kolumnist Michael Jeannée widmet seine aktuelle „Post“ Reinhold Messner, der mit einem Interview zu seinem Ehe-Aus und zu seiner neuen Liebe, die „um ein paar Jahrzehnte jünger“ ist, für Schlagzeilen gesorgt hat.

Lieber Reinhold Messner,

Sie sind mir vielleicht einer!

Und damit meine ich jetzt nicht Messner, den Bergsteiger, der alle 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff und zum Teil im Alleingang bezwungen hat. Und nicht Messner, den Abenteurer, der die Antarktis, Grönland und die Wüste Gobi per pedes durchquert hat. Und auch nicht Messner, den genialen Vermarkter seiner sportlichen Höchstleistungen, die ihn reich und weltberühmt gemacht haben.

Weshalb, zum Teufel, Sie mir dann „vielleicht einer sind“, möchten Sie jetzt natürlich wissen. Ich sag’s Ihnen: Sie sind mir vielleicht einer - mit Ihren 75 Jahren. Die hab ich vorhin vergessen zu erwähnen.

Aber die sind ganz wichtig. Ohne die wären Sie mir nämlich keiner. Also keiner, dem ich einen Brief schreiben würde, nur weil ihm seine Frau davongelaufen ist, wie Sie der Illustrierten „Bunte“ gebeichtet haben.

Mein Gott, eine gescheiterte Promi-Ehe mehr halt.

Sie sind mir mit Ihren 75 Jahren vielleicht einer, weil Sie zu Ihrem Ehe-Aus das Folgende sagten: „Eine neue Liebe hat mein Herz erobert. Sie ist ein paar Jahrzehnte jünger. Bei ihr spüre ich große Neugierde an dem, was ich mache. Ich kann auch mit ihr sehr gut wandern und bergsteigen“. Was so „ein paar Jahrzehnte“ halt ausmachen!

Jetzt wissen Sie hoffentlich, weshalb Sie mir vielleicht einer sind.

Michael Jeannée, Kronen Zeitung