Start am 11. November

China will Facebook mit Digitalwährung zuvorkommen

Web
29.08.2019 06:30

China will offenbar bereits im Herbst mit einer Digitalwährung an den Start gehen und damit Facebook ausstechen. Der Startschuss für das virtuelle Geld soll Insidern zufolge am 11. November erfolgen, dem sogenannten Single’s Day - dem weltgrößten Online-Schnäppchen-Tag.

Die Notenbank in Peking arbeitet bereits seit 2014 am Aufbau einer eigenen Digitalwährung. Anfang des Monats hatte der für den Bereich Zahlungsverkehr zuständige Vizedirektor mitgeteilt, man sei nun „fast fertig“.

Der Vorstoß zum Aufbau einer eigenen Kryptowährung fällt in eine Zeit, in der auch Facebook eigene Pläne für sein Kryptogeld Libra vorantreibt: Es soll in der ersten Hälfte 2020 gestartet werden. Das Projekt ist bei Finanzaufsehern weltweit jedoch auf Skepsis gestoßen.

Facebook „ein bis zwei Schritte voraus“
„China wollte Facebook zuvorkommen. Dennoch ist es überraschend, dass es nun offenbar so schnell geht, die Kryptowährung bereits am 11. November live zu schalten“, sagte Experte Kai von Carnap vom Berliner Mercator Institute for China Studies am Mittwoch. „Wir wissen noch nicht viel über die technische Struktur: Doch scheint es, dass die chinesische Kryptowährung dem Libra-Coin ein bis zwei Schritte voraus ist, der noch auf recht wackligen Beinen steht.“

Chinas Währungshüter würden wahrscheinlich versuchen, mit dem digitalen Yuan auch den internationalen Markt anzugehen: „Über die neue Seidenstraßeninitiative wird man den Versuch unternehmen, auch Drittländer von der Nutzung zu überzeugen.“

Laut einem Bericht des US-Magazins „Forbes“ hat die chinesische Notenbank zunächst sieben Institutionen für die Verbreitung des neuen Digitalgeldes ausgewählt, darunter der chinesische Amazon-Rivale Alibaba, sowie der ebenfalls einheimische Internetgigant Tencent. Des Weiteren sollen die Kreditkartenorganisation China UnionPay und vier Staatsbanken die neue Kryptowährung unter die Leute bringen.

Wettbewerbshüter nehmen Libra unter die Lupe
Während China mit seinen Plänen für ein eigenes Digitalgeld nun auf die Zielgerade eingebogen ist, kämpft Facebook noch mit Anlaufschwierigkeiten. Die EU-Wettbewerbsbehörden prüfen Medienberichten zufolge mögliche Probleme mit Libra. Es bestehe demnach die Sorge, dass die Währung Konkurrenten auf unzulässige Art aussperren würde. Zudem werde eine mögliche Verzahnung von Libra mit Diensten des US-Konzerns wie WhatsApp und dem Facebook Messenger analysiert.

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