Projekt in Deutschland

Handys im Gefängnis: Nun schnüffeln die Spürhunde

Digital
28.08.2019 11:31

Während hierzulande gerade eine Debatte darüber entbrannt ist, ob Gefängnisinsassen im gelockerten Vollzug Zugang zu Mobiltelefonen haben sollen, bildet die Justizwache im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen 16 Handy-Spürhunde aus. Sie sollen ab nächstem Jahr in den dortigen Gefängnissen unerlaubte Elektronik erschnüffeln.

Diese Entscheidung hat man nach einer Testphase mit einem speziell trainierten Polizeihund getroffen. „Die Erfahrungen in der Testphase waren so gut, dass jetzt alle Drogenspürhunde des Vollzugs auch auf das Auffinden von Datenträgern ausgebildet werden“, zitiert der „Kölner Stadt-Anzeiger“ Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach.

Der Plan des Ministers sieht vor, in den 36 Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen, wo derzeit zehn Diensthunde und sieben Hundeführer bereits nach verbotenen Substanzen wie Drogen fahnden, ab Ende 2020 - so lang soll die Ausbildung der Vierbeiner dauern - insgesamt 16 Hunde und acht Hundeführer im Einsatz zu haben, die durch spezielles Training nebst Drogen auch Handys und Datenträger aufspüren sollen.

Um die Handy-Spürhunde zu trainieren, macht man sich in der Diensthundeschule die spezifischen Gerüche von Elektronik zunutze. Diese verströmen mit ihren Plastikgehäusen, Lithium-Ionen-Akkus und Weichmachern einen charakteristischen Duft, auf dessen Erschnüffelung die Hunde trainiert werden können. In ersten Tests entdeckten trainierte Hunde sogar Handys, wenn diese in anderen Elektrogeräten - etwa einer Waschmaschine - versteckt wurden.

In Deutschland kämpfen die Gefängnisse seit Jahren gegen illegal hineingeschmuggelte Handys. In einigen Haftanstalten kommen laut einem Bericht des IT-Portals „Golem“ deshalb Störsender zum Einsatz, damit die Häftlinge keinen Empfang haben. Interessanterweise ist hierzulande indes eine Debatte darüber entbrannt, ob Häftlinge - zumindest im gelockerten Vollzug - nicht doch Zugang zu Mobiltelefonen erhalten sollen. Ein unter dem Justizminister der ÖVP-FPÖ-Regierung Josef Moser verfasster Entwurf einer Gesetzesnovelle würde hier eine Lockerung vorsehen.

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