Großes Spektakel 2020

Graz rüstet sich für Berufs-Europameisterschaft

Steiermark
27.08.2019 08:00

Die Spannung in Kazan bei den WorldSkills steigt: 13 Steirerinnen und Steirer rittern bei der Berufs-WM um die Medaillen. 2020 ist Graz Austragungsort der EuroSkills, bis zu 100.000 Besucher werden erwartet.

Montag, 18 Uhr Ortszeit im russischen Kazan: Am Expo-Gelände, bescheidene 70 Hektar groß, wird der Countdown der Berufsweltmeisterschaften, der WorldSkills, eingezählt. 5, 4, 3, 2, 1 Bohrmaschine, Pinsel, Schere, Maurerkelle weg, Computer heruntergefahren.

Die Besten ihrer Zunft haben vier Tage lang Hirnschmalz rinnen lassen, geschraubt, geschnitten, gepinselt. Oft wirklich im Schweiße ihres Angesichts. Jetzt beginnt das große Warten (und Zittern): Wer wird Champion. Und steirische Talente sind mit im Favoritenkreis.

Topleistungen von steirischen Teilnehmern
Jedes von ihnen hat Großes geleistet. Ob das nun Laura Anna Tschiltsch war, die in der Kategorie Mode einen traumhaften Mantel in grün gezaubert hat; der Feldbacher Maurer Marc Berndorfer, für den es sogar Zwischenapplaus von Experten gab, oder Alexander Krutzler, der artistisch als Betonbauer in lichten Höhen herumgekraxelt ist.

Und während Julia Leitgeb bei den Floristen mit zarten Blumengebinden bezauberte, legte Lukas Stieglbauer (Gleinstätten) feine Schweißnähte hin. Julian Fink (Feldbach) zuzuschauen, mit welcher Liebe der Bautischler sein Werkstück behandelte, das war große Klasse. Ebenso die Präzision des Fliesenlegers Florian Franz Scheucher und des Trockenbauers Dorian Graf, (Gnas). Michaela Ehgartner zeichnete sich durch perfektes Gastro-Service aus, Johannes Kalß ist ein idealer Metallbauer. Und dann sind da noch Alexander Kappler aus Grafendorf und Leo Moser aus Hartberg, unaufgeregte und bestens eingespielte Teamworker bei dem Mobile-Robotics-Bewerb.

„Großes Herz statt großer Hallen“
Die WorldSkills in Kazan waren gigantisch. Nächste Station des Spektakels ist die Steiermark: mit den EuroSkills vom 16. bis 20. September 2020 in Graz. Es wird eine Nummer kleiner: „Großes Herz statt großer Hallen“, so der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk. Mit Budgets wie in Tartastan - Gerüchte behaupten gut 200 Millionen Euro - kann man nicht dienen

Ohne Herk würde es die Skills in der Steiermark nicht geben. 2014 in einem Bistro im französischen Lille ventilierte er in kleiner Runde erstmals die Idee - und wurde heftig belächelt. Österreichisches Schicksal halt: Einer der Visionen hat, braucht einen Arzt. Aber so ein Obersteirer kann sehr konsequent sein - und so gibt’s, nach sechs mühsamen Jahren, die Spiele in der Steiermark. Und viele Schulterklopfer, die eh immer schon gewusst haben, dass es eine Top-Sache ist.

Steiermark rechnet mit 100.000 Besuchern
Mit gut 100.000 Besuchern rechnet man. Mit 27 Grazer Hotels haben die Organisatoren Vorverträge abgeschlossen, da werden die gut 600 Aktiven aus 30 Ländern, ihre 1500 Betreuer und die offiziellen Delegationen untergebracht. Den Löwenanteil an den Nächtigungen machen die Familien und Fangruppen aus, die muss man in den Regionen unterbringen. Für die Hotellerie ein Top-Geschäft!

Das Budget wird 12 Millionen Euro betragen, der Großteil kommt von Wirtschaftskammer und Sponsoren. Das Land Steiermark steuert 1,5 Millionen € bei.

Spielt Gabalier bei Eröffnung?
Noch ist nix fix, die Organisatoren schweigen beharrlich: Aber weil Andreas Gabalier ja offizieller Botschafter der steirischen Skills ist, hofft man natürlich auf dessen Auftritt bei der Eröffnungs- oder Schlussfeier. Die übrigens - in dieser Reihenfolge - im Liebenauer Eisbunker und der Messehalle stattfinden werden. Die Bewerbe, zu denen österreichweit in Schulen mobil gemacht wird, gibt’s auf dem Messegelände.

Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
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