Repair-Café Leibnitz:

Steirer schenkt dem „Kraffl“ ein zweites Leben

Steiermark
25.08.2019 09:00

Technische Geräte werden heute so konzipiert, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputt gehen. Doch Edwin Heric aus Leibnitz schenkt vermeintlichem „Kraffl“ ein zweites Leben - und spart damit Ressourcen.

„Die Fehlersuche beginnt immer beim Kabel“, sagt Edwin Heric und rückt sich die Sonnenbrille von der Nase. Auf seinem Arbeitstisch liegt eine Kaffeemaschine älteren Semesters, in der „Ambulanz“ nebenan warten heute auch noch weit größere Kaliber: ein Rasenmäher, dem in der Blüte seines Lebens die Kraft ausgegangen ist, sowie ein Gabelstapler, dem neuerdings der Antrieb fehlt. „Es gibt eigentlich nichts, was mir die Leute nicht bringen“, erzählt der 35-jährige Leibnitzer, „besonders häufig landen Nähmaschinen, Lampen und Staubsauger auf meiner Werkbank".

„MacGyver“ als Vorbild
Basteln und tüfteln, nach kreativen Lösungen suchen, - das bereitet dem Mechatroniker und Sozialpädagogen schon von klein auf größtes Vergnügen. Dass „MacGyver“ seine Lieblings-Fernsehserie war, versteht sich von selbst. Anders als der Held seiner Kindheit, der Atombomben mit Büroklammern entschärft und Risse in Säuretanks mit Schokolade kittet, setzt Edwin im echten Leben eher auf einfache Handgriffe: „Ist das Kabel in Ordnung, müssen - um beim Beispiel Kaffeemaschine zu bleiben - als nächstes das Bohnen-Mahlwerk sowie die Leitungen und Pumpen überprüft werden“, weiß der Experte.

„Meistens ist es gar keine große Sache.“ Seine Bilanz gibt ihm recht: „Vier von fünf kaputten Geräten können gerettet werden.“

Freiwillige Helfer dringend gesucht
Alle zwei Monate stellt sich Edwin Heric im Rahmen des „Repair Cafés“ im Kompetenzzentrum Leibnitz in der Karl-Morre-Gasse 11 in den Dienst der guten Sache. Die Kunden werden von Treffen zu Treffen mehr: „Es kommen Senioren mit kaputten Brotschneidemaschinen, Kinder mit rostigen Stützrädern, Männer wie Frauen, - den typischen Gast haben wir eigentlich nicht“, erzählt der erfinderische Südsteirer.

Geld wird für die Reparaturarbeiten übrigens keines verlangt, über freiwillige Spenden freut man sich aber: „Diese verwenden wir für den Ankauf von Sicherungen, Schrauben und Klebern für unser Ersatzteillager“, betont der Bastler.

Altes Wissen
Am wertvollsten ist aber altes Wissen. Heric: “Wir haben einen Mechaniker, Schlosser, Tischler und einen Radio- und Rundfunkelektriker im Team. Da die Nachfrage kontinuierlich steigt, wären wir für weitere ehrenamtliche Helfer äußerst dankbar."

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