Klima-Debatte zu heiß?

Kurz über Greta: „Ein bisschen mehr Normalität“

Österreich
24.08.2019 18:39

ÖVP-Obmann Sebastian Kurz war Freitagnachmittag bei einer Podiumsdiskussion in Linz zu Gast. In einem einstündigen Interview stand er Journalisten und Publikum Rede und Antwort und äußerte sich auch zu Greta Thunberg. Grundsätzlich finde er es immer gut, wenn sich junge Leute politisch engagieren, so Kurz. „Womit ich mir ein bisschen schwer tue“, gestand er, „sind manchmal diese sehr starken medialen Ausschläge“. Der Ex-Kanzler warb für eine sachlichere Debatte - denn Emotionalisierung führe oft zu Fehlern.

Im Rahmen einer Diskussionsreihe rund um die Nationalratswahl Ende September äußerte sich Kurz zu brisanten Themen wie Parteispenden, Klimaschutz und Zuwanderung. Aber auch Klimaaktivistin Greta Thunberg war Thema. Die 16-Jährige, die derzeit mit einer Einrumpfjacht den Atlantik überquert und dafür nach wie vor viel Kritik einstecken muss, steht im ständigen Licht medialer Aufmerksamkeit.

In einem kurzen Statement äußerte sich Sebastian Kurz zu der jungen „Schulstreik für das Klima“-Initiatorin, die erst im Juni mit exzellenten Noten ihr letztes Pflichtschuljahr abschloss und sich jetzt voll und ganz auf ihren Kampf gegen die Klimakrise konzentrieren will.

Kurz: Hausverstand auch bei heißen Themen
Er fände es gut, „wenn junge Leute eine Meinung haben und sich politisch einbringen“, so Kurz gegenüber Journalisten der „Oberösterreichischen Nachrichten“. Womit er sich allerdings „ein bisschen schwer tue, sind manchmal diese sehr starken medialen Ausschläge“. „Also es ist jemand ein Star oder ein totaler Trottel, es ist etwas ein Hype oder gar kein Thema mehr.“ Er würde manchmal „ein bisschen mehr Normalität“ gut finden. Es sei wichtig, Entscheidungen mit Hausverstand zu treffen. In der Emotion könnten nämlich Fehler passieren, erinnerte der ÖVP-Chef, „wo man dann nachher draufgekommen ist, man hat sehr viel Geld in den Sand gesetzt oder sehr viel falsch gemacht“. Der deutsche Atomausstieg, den Kurz an sich befürworte, habe zum Beispiel „in einer Art und Weise stattgefunden, dass die Kohlekraftwerke wie Schwammerln aus dem Boden geschossen sind - die wohl schlechteste Form, um Energie zu erzeugen“.

Auf Twitter wurde die zum Teil ungenau zitierte Passage über Thunberg rasch kritisiert. Einige User gingen dabei auch nicht zimperlich vor: „Von Greta Thurnberg (sic) wird man noch mit Hochachtung sprechen, wenn Österreich den gütigen Mantel des Vergessens und Verdrängens über die unheilvolle Periode mit Sebastian Kurz gebreitet hat“, lässt eine Userin wissen. Eine andere schlägt in dieselbe Kerbe: „Im Gegensatz zu Kurz hat Greta ein Herzensanliegen, und er kümmert sich nur um sich selbst“, schreibt sie. „,Tut sich schwer‘ heißt da: Da ist jemand lauter, glaubhafter, sympathischer etc. als er. Klar, das gefällt ihm nicht“, so ein anderer.

Gegenstimmen hingegen kritisieren Gretas mediale Inszenierung: „Ein 16-jähriges Mädl medial so zu inszenieren und zu verheizen, damit sollte jeder halbwegs vernünftige Menschen ein Problem haben. Das entscheidet doch schon lang nicht mehr sie, was gerade passiert“, gibt ein User zu bedenken.

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