SPÖ und FPÖ haben sich am Freitag gegen die Pläne der slowenischen Regierung ausgesprochen, einen zweiten Reaktorblock im AKW Krsko zu errichten. „Das ist völlig inakzeptabel, Atomkraft und Kohlekraft sollten Auslaufmodelle sein“, betonte der steirische Landeshauptmannstellvertreter und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) in einer Aussendung. Zudem stehe das AKW in einer Erdbebenzone
Schickhofer forderte die Bundesregierung auf, sofort tätig zu werden und Gespräche aufzunehmen, um das Vorhaben zu unterbinden. „Krsko sollte eigentlich lieber heute als morgen abgeschaltet werden. Einen Ausbau darf es unter keinen Umständen geben“, stellte der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter klar.
„Wir brauchen einen nationalen und europäischen Schulterschluss gegen den Ausbau des Atomkraftwerkes. Man müsse alle Kräfte bündeln, um einen weiteren Ausbau des Atomkraftwerkes zu verhindern“, so Schickhofer weiter. Als „völlig verantwortungslos“ bezeichnet der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Walter Rauch das slowenische Vorhaben.
Widerstand auch in Kärnten
Der Kärntner FPÖ-Chef und Klubobmann im Landtag, Gernot Darmann, kündigte seinerseits „massiven Widerstand“ gegen das Projekt an. Er erwarte sich von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) einen offiziellen Protest der Kärntner Landesregierung, schrieb Darmann in einer Aussendung.
Der FPÖ-Politiker nahm dabei auch die Kärntner Slowenenorganisationen in die Pflicht: „Ich fordere die Slowenenorganisationen auf, in der Frage des AKW Krsko gegenüber der Republik Slowenien klar und deutlich Stellung zu nehmen und ihren angeblichen Einfluss geltend zu machen.“
Alter Reaktor seit 1983 in Betrieb
Sloweniens Ministerpräsident Marjan Sarec hatte am Donnerstag bei einem Besuch Krskos den Bau eines weiteren Atomreaktors bekräftigt. Der bereits existierende 700-Megawatt-Reaktor nahe der kroatischen Grenze wurde noch im ehemaligen Jugoslawien gebaut und ist seit 1983 in Betrieb. Seit dem Zusammenbruch Jugoslawiens wird das Atomkraftwerk gemeinsam von Slowenien und Kroatien verwaltet und versorgt beide Länder mit Strom.
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