Preiskampf befürchtet

Brexit bringt Butterberge aus Irland in EU-Staaten

Österreich
22.08.2019 19:01

„Kerrygold“ ist eine der wenigen irischen Buttermarken, die am österreichischen Markt bisher Fuß gefasst hat. Durch den Brexit könnte sich das ändern, fürchten Vertreter der Landwirte. „Die Iren sichern sich neue Märkte - das drückt den Preis“, sagt Bauernbund-Chef Georg Strasser.

Großbritannien ist einer der größten Importeure von Milchprodukten: 480.000 Tonnen Käse und 90.000 Tonnen Butter liefern die EU-Landwirte jährlich auf die Insel. Der Großteil kommt aus dem nahen Irland. Gibt es nach einem harten Brexit zwischen den beiden Ländern wieder Zölle und Grenzen, könnten die Iren damit in die zollfreie EU ausweichen, fürchtet Strasser: „Beim Rindfleisch passiert das bereits, und die Preise sind im Keller.“

Mit Bio-Standard ist Österreich im Vorteil
Schlechter als die österreichische ist die irische Butter nicht: Haltebedingungen und Qualitätsstandards sind ähnlich. Beide Länder haben EU-weit die beste CO2-Bilanz bei der Produktion. Nicht mitgerechnet ist der Transportweg von der grünen Insel aufs Festland. Ein Wettbewerbsvorteil für Österreich ist der Bio-Standard, der in Irland kein Thema ist. „Im Premiumbereich sind wir gewappnet“, hofft der Bauernbund-Chef.

Schwierig wird es im günstigen Segment, in dem Milchbauern ohnehin unter Druck sind: Seit 2008 sank der Erlös der Landwirte pro Kilogramm Rohmilch um zwei Cent, der für die Molkereien um fünf Cent. Der Regalpreis stieg im selben Zeitraum um 24 Cent. Dort findet ausländische Butter vom Konsumenten unbemerkt den Weg auf den Frühstückstisch: „Die Herkunft ist vor allem bei Handels-Eigenmarken oft im Kleingedruckten versteckt“, sagt Strasser, der sich eine klarere Kennzeichnung wünscht.

Teresa Spari, Kronen Zeitung

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