Die Honigernte in Kärnten wird heuer leider nur mittelmäßig. Vor allem gibt es kaum Blütenhonig. Ursache dafür ist die extreme Hitze. Der zweite Grund für schlechte Ernte ist „Melezitose“. Dabei handelt es sich um Dreifachzucker. Dieser ist ein Ausscheidungsprodukt verschiedener Insekten; etwa von Läusen.
Wer auf frischen Almrosenhonig hofft, wird enttäuscht. Valentin Koller, Honigreferent des Kärntner Imkerverbandes: „So arg war es noch nie; auf meinem Platz blühten die Almrosen nur eine Woche. Auch Kollegen ging es so. Bienen sammelten daher im Wald.“
Die Ausbeute sei aber regional unterschiedlich: „Im Gitschtal war sie gut; im Lavanttal nicht.“ Besonders auffallend: die großen Unterschiede zwischen Stöcken, die nur wenige Kilometer von einander entfernt standen.
Das größte Problem macht aber sicher Melezitose. Vor allem Waldhonig enthält oft viel Dreifachzucker. Bei zu hoher Konzentration kristallisiert er in der Wabe und kann nicht geschleudert werden. Koller: „Die Bienen können ihn nicht verwerten und sterben im Winter.“ Imker müssen also zufüttern - und noch dazu überprüfen, ob sich wohl kein „Betonhonig“, wie er früher genannt wurde, in den Waben befindet.
Den Grund für häufigeres Vorkommen von Melezitose sieht Koller in Läusen, die aus Italien eingewandert sind. „Sie werden mit dem Wind zu uns getragen.“
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