Off-Facebook Activity

Facebook: Mehr Kontrolle über Daten von außerhalb

Web
21.08.2019 08:23

Facebook gibt Nutzern mehr Kontrolle über Daten, die das soziale Netzwerk von anderen Websites und Apps bekommt. Sie sollen erstmals nachsehen können, wer Informationen über ihre Aktivitäten außerhalb von Facebook geteilt hat. Mit dem Datenschutz-Werkzeug werden Nutzer auch die Verknüpfung der Informationen mit ihrem Profil auflösen können.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte ein Kontrollwerkzeug mit dem Namen „Clear History“, das außerhalb des Netzwerks gesammelte Daten „bereinigen“ oder auch „wegspülen“ soll, bereits im Frühjahr 2018 angekündigt. Die Entwicklung war angesichts der komplexen Systeme nach Angaben des Unternehmens jedoch sehr langwierig. Für die Umsetzung des Kontrollwerkzeugs habe man unter anderem die Systeme zur Datenspeicherung ändern müssen, hieß es. Statt von einem „Clear History“-Werkzeug spricht das Online-Netzwerk jetzt von einem Tool zur Verwaltung von Aktivitäten außerhalb von Facebook.

Reger Datenfluss
Facebook
bekommt von anderen Websites, die Tracking-Werkzeuge oder Logins des Online-Netzwerks einsetzen, einige Informationen über die Aktivitäten der Nutzer, um ihnen, so zumindest die offizielle Begründung, relevante Anzeigen auch auf Basis des Verhaltens außerhalb von Facebook herauszusuchen.

Wenn man zum Beispiel bei einem teilnehmenden Online-Händler ein Paar Schuhe in den Einkaufskorb lege, bekomme Facebook das mit, erläuterte die zuständige Produktmanagerin Stephanie Max. Facebook ordne dann die Information einem Nutzerprofil zu. Der Händler bekomme im Gegenzug keine personalisierten Daten, betonte sie.

Andere geteilte Interaktionen sind zum Beispiel das Öffnen von Apps oder der Aufruf einer Website. Die Werkzeuge dafür sind der sogenannte Facebook-Pixel sowie auch der Login mit Facebook-Anmeldedaten.

Nutzer können Verknüpfung mit Facebook-Profil auflösen
Die Nutzer können nun erreichen, dass die erhaltenen Informationen nicht mehr mit ihrem Facebook-Profil verknüpft werden. „Wir werden die Daten weiterhin erhalten und wir können sie für Mess-Zwecke verwenden“, betonte Max. Zum Beispiel könnte Facebook damit feststellen, wie oft eine Werbeanzeige angeklickt wurde - auch wenn das soziale Netzwerk nicht wüsste, von wem. Auch frühere gesammelte Daten werden vom Profil entkoppelt, aber nicht gelöscht. Sie sollen jedoch nicht wieder dem Nutzer zugeordnet werden können.

Facebook-Nutzer können auch punktuell die Datenverknüpfung mit ihrem Profil bei einzelnen Websites und Apps trennen, wie Max betonte. Das sei ursprünglich nicht geplant gewesen, aber auf Drängen von Nutzern eingeführt worden. Anwender, die die Datenverknüpfung lösen, bekämen jedoch nicht weniger Werbung angezeigt, wie die Facebook-Produktmanagerin erläuterte.

Funktion wird nur langsam eingeführt
Einziger Wermutstropfen: Die neue Kontrolle über den Datenfluss zu Aktivitäten außerhalb Facebooks wird zunächst nur in Irland, Spanien und Südkorea freigeschaltet. Mit der Auswahl solle unter anderem das Produkt in verschiedenen Sprachen getestet werden. Facebook stimmte am Dienstag auf eine langsame Einführung in anderen Ländern ein, die Monate dauern könne - während das Netzwerk sonst neue Funktionen zum Teil innerhalb weniger Tage weltweit an den Start bringt.

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