Lenker oft überfordert

Bei Traktorarbeiten ist Gefahr stets Beifahrer

Tirol
20.08.2019 13:40
Immer größere Traktoren, immer schwerere Anhänger: Oftmals sind sich Landwirte am Lenkrad des hohen Risikos beim Steuern nicht bewusst. Schwere Unfälle sind die Folge. Der ÖAMTC bietet Fahrsicherheitstrainings an, die Auslastung der Kurse lässt aber sehr zu wünschen übrig – zumindest in Tirol.

Seit 14 Jahren bietet der ÖAMTC Fahrsicherheitstrainings am Zenzenhof für Lenker von Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen an. Die Kurse starten im März, modernstes Gerät stellt der Traktorenhersteller Steyr für Trainingszwecke zur Verfügung. „Die landwirtschaftlichen Berufsschulen kommen regelmäßig mit acht bis zehn Personen“, sagt Zentrumsleiter Hubert Sima. Auch für den Bauernbund wurde ein maßgeschneidertes Angebot entworfen – allein, es fehlt das Interesse: „Heuer kamen zwei Interessenten, 2016, 2017, 2018 kein einziger.“

„Wir haben ein Problem mit den Altbauern“
Am Preis kann’s nicht liegen: Die Kurse sind von der AUVA gefördert und kosten rund 70 Euro pro Person. Die Kurse in anderen Bundesländern sind zwar besser ausgelastet, sagt Gerhard Reeh von der Präventionsabteilung der Sozialversicherung der Bauern (SVB), „aber wir haben ein Problem mit den Altbauern. Wir erreichen sie nicht“, sagt Reeh. Bei den Fahrtechnik-Kursen wurden österreichweit bislang 12.000 Teilnehmer geschult. Trotzdem ereignen sich immer wieder schwere, mitunter leider sogar tödlich Unfälle.

„Moderne Traktoren sind durch die Ausstattung mit Assistenzsystemen und Fahrerschutz-Einrichtungen relativ sicher“, erklärt Zentrumsleiter Sima, „dennoch kommt es immer wieder zu fahrtechnischen Fehlern in steilem Gelände, das früher nur mit Hand bewirtschaftet werden konnte.“ Zudem werden die Traktoren größer, haben einen höheren Schwerpunkt und die Anhänger werden schwerer. „Das erfordert schon Können, aber den meisten Lenkern fehlt die Übung.“

Viel menschliches Leid
„Das menschliche Leid nach so einem schweren Unfall ist das schlimmste“, sagt LWK-Präsident Josef Hechenberger. Die Prävention sei entscheidend: „Es gibt ein gutes Angebot, aber wir müssen es besser bewerben“, erklärt der Präsident. Er will alle Partner an einen Tisch holen und das Projekt anschieben.

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