Erfolg für Naturschutz

Zwei seltene Hummelarten am Wallersee entdeckt

Diese Grubenhummel ist die erste Sichtung in Salzburg überhaupt.

(Bild: Walter Wallner)

Der Seehamer Wildbienenexperte Walter Wallner entdeckte Anfang August gleich zwei sehr seltene Hummelarten in den Feuchtwiesen am Wallersee: Die Deichhummel (Bombus distinguendus) und die Grubenummel (Bombus subterraneus). Von der Deichhummel gibt es aus Salzburg nur einen sicheren Nachweis aus dem Jahr 1957 aus Mattsee und der Fund der Grubenhummel ist überhaupt der erste sichere Nachweis.

Damit zählen die Wiesen am Wallersee zu den hummelartenreichsten Gebieten Österreichs. Bisher wurden dort 20 der 42 aktuell in Österreich noch vorkommenden Hummelarten nachgewiesen. Drei Hummelarten (Große Steppenhummel, Armenische Hummel, Kleine Steppenhummel)  sind in Österreich leider bereits ausgestorben.

Die Deichhummel wurde bislang in Salzburg nur ein einziges Mal nachgewiesen - im Jahr 1957.

(Bild: Walter Wallner)

Die Feuchtwiesen am Wallersee rund um das Wenger und Zeller Moor sind ein letzter großräumiger Feuchtwiesenkomplex im Flachgau. Große Flächen sind seit fast drei Jahrzehnten vom Naturschutzbund mit Unterstützung des Landes Salzburg und der Stadtgemeinde Neumarkt gepachtet. Feuchtwiesen werden dort erhalten und ehemalige Fettwiesen ausgehagert. Der Fund der beiden Arten ist ein Erfolg dieser Bemühungen.

Aus der Sicht von Naturschutzbund-Geschäftsführer Hannes Augustin ist der Erhalt aller noch vorhandenen blütenreichen Magerwiesen nötig und vor allem die Schaffung eines Netzwerks blütenreicher Wiesen im intensiv genutzten Grünland, „damit sich seltene Insektenarten wieder ausbreiten und ein genetischer Austausch stattfinden kann“.