Ulmer, Royer und Co.

Kantersiege in Europa! So wird RB-Fußball global

Fußball International
19.08.2019 10:06

Die beiden „beflügelten“ Vereine RB Leipzig (4:0 am Wochenende gegen Union Berlin) und Red Bull Salzburg (6:0 gegen St. Pölten) dürften mittlerweile allen Fußballfans ein Begriff sein. Aber haben Sie auch schon mal etwas von Red Bull Ghana oder Red Bull Brasil gehört? Seit seinem Einstieg ins Fußballgeschäft hat Dietrich Mateschitz (unten im Bild), Geschäftsführer der Red Bull GmbH, sein Investment in Fußballklubs interkontinental ausgeweitet, sodass heute insgesamt vier Vereine vom besagten Unternehmen geführt werden. Wir haben uns in Anlehnung an die Geschichte dieser Klubs auf eine Zeitreise begeben, die im Jahr 2005 bei Red Bull Salzburg beginnt und im März 2019 bei CA Bragantino aufhört. Was sich hinter diesen Klubs verbirgt und welche Entwicklungen dabei genommen wurden, erfahren Sie jetzt.

Österreich:Der Startschuss
Die Geschichte begann im Jahr 2005, als Dietrich Mateschitz (unten im Bild) mit seinem Unternehmen beim damaligen österreichischen Erstligist FC Austria Salzburg einstieg. Red Bull wechselte die Vereinsfarben anschließend von Violett-Weiß in Rot-Blau und änderte auch gleich den Namen in FC Red Bull Salzburg um. Seit der Übernahme konnte der Klub insgesamt zehnmal die österreichische Meisterschaft gewinnen, ab der Saison 2013/14 sogar durchgehend. Gemessen an den Titeln ist der Salzburger Klub bis zum heutigen Tage der erfolgreichste der Red Bull GmbH. Kein Wunder also, dass die Bullen auch diesmal bei den Buchmachern als Favorit in das Meisterrennen starten. Nach elf gescheiterten Versuchen darf RBS in der kommenden Saison auch erstmals in der Champions League an den Start gehen.

USA: Die Expansion
Nur ein Jahr nachdem der Getränke-Konzern den Salzburger Verein übernommen hat, kam mit New York bereits der nächste Standort dazu. Erneut wurde ein bestehender Klub, die New York MetroStars, aufgekauft, und anschließend in New York Red Bull umbenannt. Im Gegensatz zum österreichischen Pendant blieben sportliche Erfolge jedoch bis zum heutigen Tage aus. Auf das Erreichen des Playoff-Finals 2008 folgten zwar einige Viertel- und Halbfinal-Teilnahmen, für einen Titel hat es am Ende aber nie gereicht. Der Verein gilt allerdings sowieso mehr als Ausbildungsmannschaft für europäische Klubs, sodass dem ausbleibenden Erfolg bei Red Bull wohl eher wenig Beachtung geschenkt wird.

Ghana: Das gescheiterte Ausbildungsprojekt
Im Jahr 2005 gründete der Unternehmer Dietmar Riegler die Soccer School Lavanttal in Sogokape. Red Bull sah darin die Chance, regelmäßig Talente für den Salzburger Klub auszubilden und übernahm das Projekt im Jahr 2007. Das ausgesprochene Ziel, jedes Jahr zwei bis drei Spieler nach Salzburg oder zum FC Liefering (zweitklassiger Ausbildungsverein für RB Salzburg) zu schicken, wurde allerdings nie erreicht. Fehlende Investitionen in die Infrastruktur und die getrennte Unterbringung von schwarzen und weißen Mitarbeitern sind nur zwei von vielen Fehlern, die für Unmut sorgten und zum Scheitern des Projekts beigetragen haben. Im Frühjahr 2013 beklagte Ralf Rangnick, dass trotz großer Investitionen noch immer keiner dieser Spieler zum Salzburger Kader gehört. Einige Monate später wurde die Akademie als gescheitert abgestempelt und geschlossen. Der Fußball - wie immer ein schnelllebiges Geschäft.

Deutschland: Der sportliche Riese
Die Geschichte von RB Leipzig dürfte hierzulande wohl keinem sonderlich fremd sein. 2009 erwarb der Konzern das Oberliga-Startrecht vom SSV Markranstädt und begann von dort aus den Durchmarsch in die Bundesliga. Mit einigen Verzögerungen ist der Verein 2016 dort angekommen und mischt seitdem gehörig das deutsche Oberhaus auf. Auch wenn es wohl nur eine Frage der Zeit ist, sind Titel bis zum heutigen Tage noch ausgeblieben. Ihre Debüt-Saison beendeten die Leipziger gleich mal als Vizemeister und setzten damit ein deutliches Ausrufezeichen an die Konkurrenz. In Anschluss reichte es zwar „nur“ für Platz sechs und drei, in der kommenden Saison will die Mannschaft von Julian Nagelsmann aber wieder ganz oben angreifen.

Brasilien: Der erfolglose Unbekannte
Im Jahr 2007 schickte Geschäftsführer Dietrich Mateschitz zwei Red Bull-Verantwortliche nach Brasilien, um dort einen geeigneten Klub zur Übernahme finden. Letztendlich entschied sich das Unternehmen aber doch dazu, einen eigenen Verein ins Leben zu rufen und gründete anschließend den wohl unbekanntesten der RB-Vereine, Red Bull Brasil. Doch ähnlich wie in Ghana blieben Talente, die den großen Sprung nach Europa schaffen, absolute Mangelware. Dass Andre Ramalho, der aktuell bei RB Salzburg unter Vertrag steht und von 2015 bis 2018 für Bayer Leverkusen und Mainz 05 aktiv war, zu den bekanntesten Akademie-Absolventen zählt, dürfte wohl für sich sprechen. Der Verein kam zudem nie über die Viertklassigkeit hinaus, was für die Verantwortlichen wohl irgendwann Impuls genug war, etwas zu ändern. Im März 2019 folgten dann endlich Taten: Der erfolglose Klub fusioniert mit dem Zweitligist CA Bragantino und geht in der kommenden Saison als Red Bull Bragantino an den Start. 

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(Bild: KMM)



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