Berufung wegen Waffe

„Hätte Waffe nehmen sollen, bevor sie Katze hilft“

Oberösterreich
17.08.2019 06:00

11.000 Euro muss eine Gastro-Familie aus Frankenburg an Christine B. bezahlen, nachdem ihre zwei Jack-Russel-Terrier im Juni 2018 bei einem Angriff den Kater der Frau getötet und sie in die Hand gebissen hatten. Die Rentnerin ist erschüttert: „Die haben Berufung eingelegt, weil ich keine adäquate Waffe bei mir hatte.“

„Ich höre die Schreie meines Romeo noch heute“, für Pensionistin Christine B. aus Frankenburg war der Angriff der zwei Hunde am 14. Juni 2018 ein traumatisches Erlebnis. Sie wollte ihrem Kater helfen, wehrte sich mit zwei Steinen gegen die wildgewordenen Vierbeiner, die ihr dabei die Hand zerbissenen. Diese kann sie bis heute nicht richtig verwenden. Eine Nachbarin konnte die Jagdhunde mit einem Besenstiel verjagen.

„Mein Leben hat sich verändert“
Nachdem sie in der „Krone“ die tragische Geschichte von Kater „Ronnie“ gelesen hatte, der genau wie ihr „Romeo“ in einem Linzer Innenhof von zwei Hunden zerbissen wurde und eingeschläfert werden musste, ist sie zutiefst erschüttert: „Seit diesem Tag im Juni hat sich mein Leben stark verändert. Es hat mehrere Gerichtsverhandlungen gegeben, die ich gewonnen habe: die Familie muss Schmerzensgeld zahlen und die Tierarztkosten übernehmen“, so die nachhaltig traumatisierte Frau.

„Keine adäquate Waffe“
Doch die Beschuldigten waren mit dem Urteil nicht einverstanden, gingen am 22. Juli in Berufung. In dem Schreiben, das Christine B. die Zornesröte ins Gesicht treibt, heißt es etwa: „Jeder vernünftige Mensch muss in dieser Situation erkennen, dass er entsprechende Schutzmaßnahmen zur eigenen Sicherheit ergreifen muss.“ Die Gastro-Familie erklärte, dass bei der Rentnerin ein Mitverschulden von zumindest einem Drittel gegeben sei, weil sie sich nur mit Steinen und nicht mit einer „adäquaten Waffe“ gewehrt habe. Es sei unverantwortlich, Katzen in derartiger Situation so zu helfen.

Pensionistin erschüttert
Das Gericht gab aber Christine B. recht – diese ist erschüttert über die Denkweise der Hundehalter: „Das macht mich einfach nur wütend, wie kann man bloß so sein?“

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