Festplatten kassiert?

Polizei durchsuchte auch FPÖ-Alpenhaus in Tirol

Österreich
14.08.2019 11:35

Bei der Affäre rund um Razzien Anfang der Woche - unter anderem bei Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sowie Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus - sind nun weitere Details bekannt geworden. Auch eine beschauliche Pension im idyllischen Defereggental in Osttirol wurde durchsucht. Das Alpenhaus ist seit mehreren Jahren im Besitz des „Freiheitlichen Bildungsinstitut St. Jakob in Osttirol“, einer Vorfeldorganisation der Wiener Landespartei. Strache soll dort öfters zu Gast gewesen sein.

Nach der Besetzung des Wiener FPÖ-Bezirksrates Peter Sidlo in den Vorstand der Casinos Austria AG ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit. Im Gegenzug für den Job des Politikers sollen Gesetzesänderungen beim kleinen Glücksspiel in Wien in Aussicht gestellt worden sein, so der Vorwurf.

Bauernhaus durchsucht
Razzien gab es nach einer anonymen Anzeige auch bei Ex-FPÖ-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs, Novomatic-Chef Harald Neumann und Sidlo. Doch auch in der Tiroler 842-Einwohner-Gemeinde St. Jakob im Defereggental wurden die Ermittler aktiv. Wie „Heute“ berichtet, wurde die dortige Pension „Enzian“ ebenfalls gefilzt. Ein versteckter Tresor sollte wegen fehlender Schlüssel sogar aufgebrochen werden, hieß es. Ein FPÖ-Funktionär aus Wien sei schließlich sechs Stunden an den Schauplatz gereist, um den Tresor aufzuschließen.

FPÖ dementiert: „Keine Gegenstände sichergestellt“
Die Ermittler des Bundeskriminalamts erhoffen sich dem Bericht zufolge, auf den dort beschlagnahmten Festplatten Hinweise zu finden, dass Geld aus der Glücksspielbranche an die Politik geflossen ist. Die FPÖ Wien bestätigte zwar in einer Aussendung „eine freiwillige Nachschau“ in den Räumlichkeiten des „Freiheitlichen Bildungsinstituts St. Jakob in Osttirol“, dementiert aber, dass Gegenstände sichergestellt worden seien. Was weitere Details betrifft, hielt man sich auf Nachfrage von krone.at bedeckt.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft wollte auf Anfrage darauf nicht eingehen. Bereits am Dienstag wurde auch gegenüber krone.at nur bestätigt, dass mehrere Hausdurchsuchungen in zwei Bundesländern stattgefunden haben. Alles weitere sei „Verschlusssache“.

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