Auto mitgerissen

Mädchen (6) und Mann nach Schlammlawine vermisst

Ausland
12.08.2019 16:40

Unwetter-Drama in der Schweiz: Eine Schlammlawine hat im Kanton Wallis am Sonntag ein Auto mit einem Mann und einem Kind davongerissen. Von dem 37-jährigen Mann aus Genf und dem sechsjährigen Mädchen fehlte einen Tag nach Unglück noch jede Spur, wie die Polizei in Chamoson mitteilte. Die Einsatzkräfte bezeichneten die Überlebenschancen gleich Null.

Bei einem Gewitter war am Sonntagabend in der Region rund 130 Kilometer südlich der Hauptstadt Bern heftiger Regen niedergegangen.

Der Bach Losentze trat mit einer gewaltigen Wasser- und Schlammwelle über die Ufer. Zwei Autos wurden dabei von den Schlammmassen mitgerissen. Die Suche nach den beiden vermissten Insassen, einem 37 Jahre alten Genfer und einem sechs Jahre alten Mädchen aus Frankreich, dauerte die ganze Nacht und den Montag über an und geht weiter, hieß es bei einer Pressekonferenz der Einsatzkräfte.

„Es ist eine Frage von Sekunden“
„Was sich gestern ereignet hat, war dramatisch und außergewöhnlich“, so ein Polizeisprecher. Auf Videos der Lawine sehe man, wie schnell alles gegangen sei. „Es ist eine Frage von Sekunden. Man sieht auch, wie viel Masse die Lawine trägt.“ Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei den Vermissten nicht um Vater und Tochter. Das Mädchen aus Frankreich sei laut französischen Medienberichten mit ihrer Mutter in der Schweiz auf Urlaub gewesen, der Mann ein Freund der Familie.

Oberste Priorität habe nun laut den Rettern, die Vermissten zu finden. Deren Familie würden psychologisch betreut. Benoit Dorsaz, der Chef der Rettungskolonne, machte am Montag aber keine falschen Hoffnungen: „Die Chancen, die Vermissten noch lebend zu finden, sind gleich Null.“

Felsbrocken „wie Korken mitgeschwemmt“
Ein zweites Auto wurde ebenfalls mitgerissen, es war aber leer und wurde geborgen. Anrainer seien von der Wucht der Naturgewalt schockiert gewesen, sagte Gemeindepräsident Claude Crittin. Die Schlammlawine hätte Felsbrocken so groß wie Autos mitgeführt. „Sie wurden wie Korken mitgeschwemmt.“

Auch Tiere kamen beim Unwetter vom Sonntagabend zu Schaden. Wie „Le Nouvelliste“ berichtete, stand eine Kuhherde um einen Baum, als ein Blitz in den Baum einschlug. 15 Tiere kamen bei dem Einschlag ums Leben.

Die Suche nach den Vermissten soll indessen fortgesetzt werden, auch wenn der Wetterdienst neue starke Regenfälle mit der Gefahr weiterer Schlammlawinen vorausgesagt hatte.

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