Einweisung in Anstalt

Bombendrohung: „Das Lokal fliegt in die Luft!“

Steiermark
13.08.2019 06:58
„Es tut mir leid, ich bitte um Entschuldigung!“ – Diese einsichtigen Worte stammen von einem Grazer (51), der im März damit drohte, ein beliebtes Lokal in die Luft zu sprengen. Auch seine Nachbarin versetzte er mit einem Hammer in Todesangst.

„Seit 20 Jahren bin ich schon manisch-depressiv“, beginnt der Grazer, der offenbar gut auf die Medikamente anspricht, seine Einvernahme vor Richterin Elisabeth Juschitz, die den Schöffensenat am Straflandesgericht führt. Lange Zeit ging es dem gelernten Fotografen gut damit. Bis er plötzlich seine Medikamente absetzte. „Weil ich im Internet gelesen habe, dass sie tödlich sein können. Dr. Google zu glauben, war natürlich nicht gescheit.“

Notruf von Telefonzelle aus abgesetzt
In der Tat, denn im März diesen Jahres wurde er aus einem beliebten Grazer Lokal geschmissen. Die Leute hätten ihn dort beschimpft. Das ließ der Mann in seiner Manie nicht auf sich sitzen, ging in eine Telefonzelle am Geidorfplatz und wählte den Notruf: „In einer Stunde fliegt das Lokal in die Luft!“ Die Folge war ein großangelegter Polizeieinsatz.

Vor Nachbarin mit Hammer ausgeholt
Auch seine Nachbarin, eine Studentin, machte unangenehme Bekanntschaft mit dem 51-Jährigen: Sie soll ihn immer wieder angezeigt haben, weil er stundenlang laute Musik spielte, in der Wohnung herumbrüllte und trotz mehrmaliger Bitten nicht zurückdrehte. Ebenso im März dieses Jahres bezichtigte er die Frau des Einbruchs in seine Wohnung, holte vor ihr mit einem Hammer aus und schrie: „Ich erschlage dich und den Hund noch dazu!“ Dann drosch er mit dem Werkzeug auf ihre Wohnungstüre ein. „Die Wortwahl ist zwar nicht die meine, aber es kann durchaus sein, dass das so passiert ist“, gibt er reumütig zu.

Der psychiatrische Sachverständige Manfred Walzl schlug eine Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher vor, der stimmte auch der Schöffensenat (nicht rechtskräftig) zu. Auch der Betroffene weiß: „Ja, ich muss behandelt werden!“

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