4 Vermummte auf Video

Brandanschlag auf FP-Parteizentrale in St. Pölten

Niederösterreich
12.08.2019 14:08

Brisanter Einsatz der Feuerwehr in der Nacht auf Montag in der Landesgeschäftsstelle der FPÖ Niederösterreich in St. Pölten: Vier noch unbekannte Täter verübten einen Brandanschlag auf das Gebäude, die Tat wurde von einer Überwachungskamera festgehalten (siehe Video oben). Im Zuge der Aktion kam es zu einem Zwischenfall: Einer der Täter dürfte sich selbst in Brand gesteckt haben. Die Vermummten konnten die Flucht antreten, die Fahndung sowie die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Landesparteiobmann Udo Landbauer bezeichnete den Vorfall als „Ausdruck politischen Hasses und roher Gewalt“.

Auf den Videoaufnahmen ist zu sehen, wie das Quartett zunächst um 1.40 Uhr bei dem Gebäude auftaucht und eines der Fenster zum Lager einschlägt. Mit Molotow-Cocktails und mit laut FPÖ teils „kindskopfgroßen“ Steinen, die sie per Korb zum Ort des Geschehens gebracht haben, bewerfen die Unbekannten die Fenster des Gebäudes, die daraufhin zu Bruch gehen.

Dabei kommt es in der Hektik auch zu zwei Zwischenfällen: Zwei der Täter stoßen in der Eile fast zusammen, einer der beiden zündet sich nur Momente später versehentlich selbst an. Daraufhin ergreift das Quartett zunächst die Flucht. Nur wenig später - kurz nach 2 Uhr - allerdings kehren zwei der Unbekannten zurück - offenbar um ihre Tat zu vollenden. „Sie schlugen mit einem Stein ein weiteres Fenster ein, warfen zwei Molotow-Cocktails in den Lagerraum und flohen dann über die Purkersdorfer Straße in Richtung Norden“, so die Landespartei.

Zufällig vorbeifahrende Taxifahrerin bemerkt den Brand
Kurz darauf bemerkte eine zufällig vorbeifahrende Taxilenkerin den Brand und schlug sofort Alarm. Sie dürfte auch zumindest einen der Täter bei der Flucht beobachtet haben. Eine Person habe gerade das Gelände verlassen und verschwand in der Dunkelheit, sagte sie gegenüber der Polizei aus. Die Lenkerin sowie ihr Fahrgast - offenbar ein Feuerwehrmann - hielten daraufhin Nachschau auf dem Gelände und fanden die zerbrochenen Fenster vor.

Feuer „offensichtlich“ gelegt
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren rasch an Ort und Stelle und konnten die Flammen löschen. Die Polizei nahm ihre Ermittlungen wegen Brandstiftung auf. Das Feuer sei „offensichtlich“ gelegt worden, so Polizeisprecher Johann Baumschlager. Eine Fahndung wurde eingeleitet, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Federführend ist das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT).

Landbauer: „Tod von Menschen in Kauf genommen“
Der Brandanschlag hätte durchaus schlimm enden können, wie der Sprecher der Landespartei erklärte. In Vorwahlzeiten würden immer wieder Mitarbeiter in der Landesgeschäftsstelle übernachten. Auch würden in dem Lager viele Feuerzeuge aufbewahrt. „Der gezielte Brandanschlag auf unsere Landesgeschäftsstelle ist ein Ausdruck politischen Hasses und roher Gewalt“, erklärte auch FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer. „Die Täter haben dabei auch den Tod von Menschen in Kauf genommen.“

„Dank der raschen Aktion einer beherzten Taxilenkerin, die zufällig mit einem Feuerwehrmann an Bord vorbeifuhr, konnte das Schlimmste verhindert werden. Nicht auszudenken, wenn das Lager in Vollbrand geraten wäre und womöglich Anrainer oder vor Ort übernachtende Mitarbeiter gefährdet worden wären“, so Landbauer weiter. Er wolle „der mutigen Dame, ihrem Fahrgast und allen Einsatzkräften, die so rasch vor Ort waren, meinen tiefsten Dank aussprechen. Der Anschlag auf die FPÖ-Zentrale ist auch ein Anschlag auf die Demokratie.“

„Pflastersteine und Grabkerzen gaben den ersten Vorgeschmack“
Der Nationalratsabgeordnete und FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker fordert eine rasche Aufklärung und fühlt sich an „finsterste Zeiten unserer Geschichte“ erinnert. Es werde „vom politischen Mitbewerb“ zum „Halali“ gegen die FPÖ und ihre Wähler geblasen. Pflastersteine und Grabkerzen für freiheitliche Abgeordnete gaben den ersten Vorgeschmack, und es stellt sich natürlich die Frage, wie weit solche Anarchisten, die von SPÖ, Grünen und NGOs wie SOS-Mitmensch gestützt und beschützt werden, noch bereit sind zu gehen," so Hafenecker in einer Aussendung.

Mikl-Leitner: „Auf das Schärfste zu verurteilen“
Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner reagierte mit deutlichen Worten auf den nächtlichen Brandanschlag in St. Pölten. „Jede Form von Gewalt, egal gegen wen sie gerichtet ist, ist auf das Schärfste zu verurteilen.“ Dialog, Diskussionen, politische Auseinandersetzung seien die Mittel der Demokratie - gewaltsame dagegen „klar demokratiefeindlich“, so die Landeshauptfrau. „Ich vertraue auf die Arbeit der niederösterreichischen Polizei und hoffe, dass es ihr gelingt, die Täter so schnell wie möglich ausfindig zu machen.“

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