Cybercrime ist heute kein Fremdwort mehr. Die Internet-Betrüger mischen in allen Bereichen mit. Darauf hat auch die Salzburger Polizei reagiert. Mittlerweile gibt es eine eigene Abteilung, in der sich die Experten, die sich viermal im Jahr fortbilden, um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, nur mit Internet-Crime beschäftigen. Eine davon ist Christina Brennsteiner.
Sie kennt fast alle Trick der Cyberganoven. „Sehr beliebt sind Fake-Shops. Da werden auf Plattformen günstige Geräte angeboten. Vor kurzem war es der Thermomix, ein sehr beliebtes Küchengerät. Da wurde die neueste Version günstig angeboten. Eigentlich müsste man da sofort skeptisch sein. Aber viele haben zugeschlagen und im Voraus bezahlt. Gekommen ist das neue Gerät nie.“ Mit „viel Glück“ erhielten die Kunden zumindest eine alte Version der Koch-Wundermaschine.
Internet-Betrüger geben sich als Banker aus
Ein weiterer beliebter Trick sind so genannte Phishing-Mails. „Die Täter fordern unter einem Vorwand mit E-Mails von Adressen, die denen der echten Banken ähneln, die Kontonummern, IBAN usw. Dann überweisen sie sich selbst Geld.“
Die meisten Banken haben ihre Kunden mittlerweile informiert, dass sie wichtige Dinge nie per Mail versenden und keinesfalls Passwörter und Codes via Internet bekanntgegeben werden dürfen. Mittlerweile sind auch Überweisungen via TAN so gut wie „ausgestorben“. Heute wird mit bislang sicheren Identify-Apps gearbeitet.
Lösegeld in Krypto-Währung
Relativ „jung“ ist der Verschlüsselungstrick. Via Phishing-Mails können auch Passwörter gehackt werden. Die Betrüger sperren den PC und fordern ein Lösegeld in Krypto-Währung, um den Computer wieder freizugeben. „Sobald Krypto-Währung im Spiel ist, sollte man besonders vorsichtig sein und die Polizei informieren“, warnt Brennsteiner.
Auch in die Sextortions-Falle sind schon Hunderte Salzburger getappt. „Da wird ein Mail verschickt, dass man bei sexuellen Handlungen gefilmt wurde. Oder die Absender wollen wissen, dass man sich etwas Pornografisches angesehen hat. Das sind meist Forderungen auf gut Glück. Viele zahlen aus Angst und Scham. Nur die wenigsten erstatten Anzeige“, weiß Brennsteiner. Man könne aber die Hintermänner nur fassen, wenn die Polizei informiert wird.
Auch vor Firmen machen die Internetgauner nicht Halt: Hier ist der CEO-Betrug führend. „Das funktioniert nur bei großen Unternehmen. Via gefälschter Mails und Adressen, die wie die eines Firmenchefs aussehen, wird eine Millionensumme gefordert, die die Buchhaltung auf ein angeblich anderes Unternehmenskonto überweisen soll. Hier sind schon einige Betriebe geschädigt worden.“
Brennsteiner rät allgemein zur Skepsis Online-Geschäften. Es braucht einen guten Virenschutz, etwa von Kapersky, und ein regelmäßiges Backup.
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