Schock und Trauer

Zwei Tote in zehn Stunden bei Traktor-Unfällen

Oberösterreich
10.08.2019 07:00

Schock und Trauer in Bad Goisern und Sattledt in Oberösterreich: Innerhalb von nur zehn Stunden verunglückten ein 28-Jähriger und ein 18-Jähriger bei Traktorunfällen tödlich. Der 28-Jährige aus Sattledt wurde von seiner Zugmaschine erdrückt. Der Ferialpraktikant (18) aus Bad Goisern war in Gosau mit dem Traktor umgekippt (Foto oben).

Es herrscht Fassungslosigkeit in Sattledt. Niemand kann sich erklären, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Ein zufällig vorbeifahrender Feuerwehrkamerad bemerkte gegen 22 Uhr auf der wenig befahrenen Straße den umgekippten Traktor. Seine mitfahrende Ehefrau alarmierte die Einsatzkräfte.

Feuerwehrkameraden waren die Ersthelfer
Wie lange der Mann bereits unter seinem Traktor lag, ist nicht bekannt. Noch vor allen anderen Rettungskräften war die Feuerwehr Sattledt vor Ort. „Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, um wen es sich hier handelte“, schildert Feuerwehrkommandant Gerald Lindinger - mehr in unserem nachfolgenden Interview unten.

Reanimationsversuche und Defibrillator
Als die Feuerwehrleute den Landwirt befreiten, herrschte traurige Gewissheit. Der Verunglückte war ein überall beliebter ehemaliger Feuerwehrkamerad. Sofort begannen die Helfer mit Reanimationsversuchen, auch ein Defibrillator wurde verwendet. Doch Thomas K. (28) war nicht mehr zu helfen. Die Fahrtrichtung des Traktors weist darauf hin, dass der Jungbauer zu diesem Zeitpunkt am Weg nach Hause war.

„Er war ein lieber, ruhiger Mensch“
Gerald Lindinger, Feuerwehr-Chef und Vizebürgermeister in Sattledt, war einer der ersten an der Unglücksstelle.

„Krone“: Wie bekamen Sie von dem tragischen Unfall mit?
Gerald Lindinger: Der Kamerad, der den Traktor sah, rief mich an. Ich hab‘ mich sofort auf den Weg gemacht. Da wusste ich noch nicht, wer unter dem Traktor lag. Wir haben nur ältere Kameraden zu dem Einsatz geschickt. Als wir den Traktor anhoben, sahen wir erst, dass es ein Kamerad von uns war. Der Unfallhergang ist nur schwer nachzuvollziehen.

„Krone“: Wie behalten Sie das Opfer in Ihrer Erinnerung?
Lindinger: Ich kannte ihn schon ewig, er war damals bei mir als Jugendlicher bei der Feuerwehr und später auch aktiv. Vor ein paar Jahren hat er die Feuerwehr verlassen. Er war ein ganz ein lieber, ruhiger und ausgeglichener Mensch. Man hat gerne Zeit mit ihm verbracht, er hatte viele enge Freunde im Ort. Meine Gedanken sind bei den Verwandten.

Trauer und Entsetzen auch im Salzkammergut
Trauer und Entsetzen herrschten am Samstag auch in Bad Goisern: Ferialpraktikant Simon P. (18) aus Bad Goisern wollte gegen 8.20 Uhr früh in Gosau im Bereich Iglmoos/Seeaukogel mit einem Traktor Fichten über einen Zugweg zum Holzdepot ziehen. In einer Kurve stürzte er drei bis fünf Meter über die Böschung ab, der Traktor kam seitlich am Dach zu liegen. Simon wurde zwischen der Fahrerkabine und einem Stein eingeklemmt und tödlich verletzt. Die Landwirtschaft war sein Traum, ein Onkel hatte ihm den Job bei einer Goiserer Holzfirma besorgt.

C. Gantner und P. Zimmermann, Kronen Zeitung

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