Rassismus-Attacke:

Angeschossener Eritreer lebt in ständiger Furcht

Ausland
09.08.2019 18:58

Der im hessischen Wächtersbach von einem Rechtsextremisten angeschossene Eritreer lebt seit dem Angriff Ende Juli in ständiger Furcht. Vor den Schüssen auf ihn habe er sich in Deutschland sicher gefühlt, sagte Bilal M. gegenüber Medien. Nun könne er nicht mehr schlafen. „Auch ohne die Schmerzen wären die Gedanken da“, sagte das Gewaltopfer.

Aus diesem Grund überlegten er und seine Frau auch, aus Furcht vor Nachahmertaten aus Wächtersbach wegzuziehen, wie er den „Spiegel“ wissen ließ. In seinem Leben habe M. schon öfter Alltagsrassismus erlebt. „Wir sind beschimpft worden, ja, oder jemand zeigt einem mal den Stinkefinger, aber dann denkt man: Die sind bestimmt besoffen“, sagte er. Das sei normal.

„Dachte, ein Autoreifen ist geplatzt“
Am Tattag habe M. von seinem Ausbildungszentrum nach Hause gehen wollen, als etwa hundert Meter vor ihm ein Auto angehalten habe. Als er den Wagen passiert habe, habe es geknallt. „Ich dachte, da ist irgendwo ein Autoreifen geplatzt“, sagte M., auf den insgesamt sechsmal geschossen wurde.

Eine Kugel streifte den 26-Jährigen am Kopf, eine andere traf ihn in den Bauch. M. sagte, er sei weggelaufen und habe vergebens versucht, Autos zu stoppen. Auf einem Firmengelände seien Menschen auf ihn aufmerksam geworden und hätten den Notarzt gerufen.

Durch Notoperation gerettet
Nach dem Angriff auf M. floh der mutmaßliche Täter, ein 55-jähriger Deutscher, und erschoss sich selbst. Die Ermittler gehen von einem fremdenfeindlichen Tatmotiv aus. M. konnte durch eine Notoperation gerettet werden.

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