400.00 Euro Schaden

Junger Brandstifter: „Wollte Poly kaputt sehen“

Oberösterreich
08.08.2019 13:15

17 Monate teilbedingt fass ein 15-jähriger am Landesgericht Linz aus. Er hat im Juni in einer Scheune, auf dem Gelände seiner Schule, einen Polster angezündet und den Tatort verlassen. Die Scheune begann zu brennen und beschädigt auch den angrenzenden Turnsaal: 400.000 Euro Schaden!

Die Anklage warf dem 15-Jährigen Sachbeschädigung, Brandstiftung und gefährliche Drohung vor. Er hatte am 15. Juni zuerst mit einem spitzen Gegenstand die Tür einer polytechnischen Schule in Wels beschädigt und dann in einem Schuppen am Schulgelände einen Polster angezündet. Die Flammen erfassten auch die Turnhalle. Ein Übergreifen des Feuers auf das eigentliche Schulgebäude konnte nur durch einen Großeinsatz der Feuerwehr verhindert werden.

„Wollte das Poly kaputt sehen“
Laut Anklage sah der Jugendliche dem Löscheinsatz längere Zeit zu und brüstete sich später in sozialen Medien mit der Brandstiftung. Auch sagte er bei Befragungen, er habe „das Poly kaputt sehen wollen“. Motiv der Tat war offenbar Ärger über Lehrer und die Direktorin.

Polster entfachte Feuer
Der Bursch bekannte sich vor Gericht schuldig, beteuerte aber, er habe gedacht, dass der glosende Polster wieder von selbst ausgehen würde. Dass er mit der Tat angegeben hat, begründete er damit, dass er „Anerkennung bekommen“ wollte. Die Verteidigerin wies darauf hin, dass der Bursch erst 15 Jahre alt sei und Probleme habe. Er habe in Gesprächen mit Betreuern und der Bewährungshelferin auch eingesehen, dass er daran arbeiten müsse.

Ein Therapie soll dem Jugendlichen helfen
„Ich stelle das Wort Psychotherapie in den Raum.“ Der Jugendliche selbst gab sich dem Vorschlag gegenüber aufgeschlossen. Was er sich davon erhoffe, fragte der Richter: „Dass ich dort lerne, wie ich auch anders reagieren kann und wie ich mit meinen Gefühlen umgehen kann.“ Staatsanwalt wie Verteidigerin sprachen sich für eine teilbedingte Strafe aus.

Das Urteil
Das Schöffengericht glaubte dem Jugendlichen nicht, dass er gedacht habe, das Feuer werde von selbst wieder ausgehen. Es sprach den Burschen daher im Sinne der Anklage schuldig und verurteilte ihn zu 17 Monaten teilbedingt. Zudem muss er Bewährungshilfe in Anspruch nehmen und eine Psychotherapie machen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele