Ultradünnes Material

Nur zwei Atome hoch: Forscher entwickeln 2D-Gold

Wissenschaft
07.08.2019 12:01

Britische Forscher haben nach eigenen Angaben die dünnsten Goldplättchen der Welt hergestellt. Diese seien lediglich 0,47 Nanometer dick - und damit rund 200 Mal dünner als Blattgold oder eine Million Mal dünner als ein menschlicher Fingernagel, teilten die Wissenschaftler mit. Die in einer Lösung frei schwimmenden Plättchen sind nur zwei Atome hoch, könnten demnach als zweidimensionales Material gewertet werden und nun in der Industrie zum Einsatz kommen.

Ähnlich dünne Schichten seien bisher nur erreicht worden, wenn die Atome auf einer Art Untergrund angebracht wurden, schreibt das Team um Sunjie Ye von der Universität Leeds in der Fachzeitschrift „Advanced Science“.

Einsatz in Industrie und als Katalysator
Die Forscher haben das ultradünne Metall laut Studienleiter Stephen Evans nicht entwickelt, um damit Schmuck zu vergolden. Es würde sich vielmehr für Medizingeräte, für die Elektroindustrie und als Katalysator in einer Reihe chemischer Prozesse eignen. Katalysatoren sind Substanzen, die Reaktionen beschleunigen können.

Tests hätten gezeigt, dass das extrem dünne Gold als Katalysator zehn Mal effizienter sei als die in der Industrie gebräuchlichen Nanopartikel aus Gold, so die Wissenschaftler. Der Grund: Bei dem superdünnen Gold liegen alle Atome an der Oberfläche, sie sind so direkt an der Katalyse beteiligt. Bei den dreidimensionalen Nanopartikeln hingegen stecke der Großteil der Atome innerhalb der Masse.

Deutlich geringerer Materialeinsatz
Die Industrie könne demnach mit dem ultradünnen Gold dieselbe Katalyse-Leistung mit weit weniger Materialeinsatz erreichen. Das biete laut dem Team bei wertvollen Edelmetallen einen ökonomischen Vorteil.

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