Kein Ferienspaß

In Nachhilfe-Instituten herrscht Hochbetrieb

Steiermark
07.08.2019 07:00
Es geht wieder los: Wiederholungsprüfungen im Herbst sorgen für einen Ansturm auf die steirischen Nachhilfe-Institute. Laut einer Studie der Arbeiterkammer Steiermark zahlten Steirer im laufenden Schuljahr bereits 11 Millionen Euro dafür. Die größten Herausforderungen gibt es auch heuer wieder in Mathematik.

Ein Tisch voll mit Schulbüchern, Taschenrechnern, Stiften – und rundherum Schüler, die konzentriert arbeiten: Im LernQuadrat in Graz-Geidorf, das Angelika Ratswohl betreibt, herrscht im Moment Hochbetrieb. Ratswohl leitet das Nachhilfeinstitut seit zwölf Jahren, jetzt bereiten sich viele auf Nachprüfungen im Herbst vor. Fast 70 Prozent der Schüler haben Schwierigkeiten in Mathematik, „danach folgen Sprachen wie Deutsch, Englisch oder Italienisch“, weiß die Expertin.

Sehr oft geben ihre Nachhilfeschüler an, dass ihre Lehrer nicht gut erklären konnten und sich nun von „externem Personal“ Unterstützung erhoffen.

Entlastung durch Extra-Unterricht

Das trifft auch auf Marina Techt zu. Die 18-Jährige nimmt Nachhilfe im LernQuadrat Geidorf – Grund ist eine Nachprüfung in Mathematik. Für den Nachhilfeunterricht hat sie sich selbst entschieden, sie wirkt fröhlich und motiviert, auch wenn sie in den Sommerferien üben muss. Marina ist überzeugt davon, dass sie im Nachhilfeinstitut besser lernen kann als in der Schule. „Ich passe im Unterricht schon auf, aber ich glaube, dass die Lehrer das nicht so rüberbringen können, weil sie sich nicht die Zeit dafür nehmen“, sagt sie. Damit spricht sie ein Thema an, das wohl viele Schüler betrifft. „Die Eltern sind froh, wenn sie das Thema auslagern können, weil sie dadurch nicht mehr mit ihren Kindern streiten müssen“, schmunzelt Frau Ratswohl.

Hier, im Lern-Quadrat, gibt es keinen Frontalunterricht, sondern für jeden Schüler einen individuellen Lernplan. Empfohlen wird Gruppenunterricht, weil es motiviert, wenn Schüler sehen, dass auch andere in derselben Situation sind.

„Das Wichtigste ist, den Selbstwert der Schüler wieder aufzubauen. Viele genieren sich wegen ihrer schlechten Schulnoten. Aber Schulerfolg hat nichts mit Intelligenz zu tun oder mit späterem Erfolg“, meint die Expertin.

Studium trotz einer „Ehrenrunde“

Sie selbst hat auch eine Klasse wiederholen müssen – und dann trotzdem studiert. Bei ihr kostet eine Stunde Nachhilfe im Gruppenkurs ab 12,90 Euro, das Einzeltraining ist teurer. „Anmeldungen sind jederzeit möglich“, so Ratswohl. Übrigens auch unter dem Jahr: „Es kommen sehr viele Schüler während des ganzen Schuljahres, einmal in der Woche – das ist sicher am sinnvollsten.“

Melanie Tengg, Kronenzeitung

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